Mittwoch, März 08, 2006

Downtown Savannah


Dank Jochen und Linda, die zu Besuch in Savannah waren und bereitwillig (?) Taxi gespielt haben, haben wir es endlich mal geschafft, unsere paradiesische Einöde am Sonntag zu verlassen und Savannah zu erkunden.

Zunächst fallen die ganzen alten, schönen Häuser auf, man weiß gar nicht, auf welches man Blick und Kamera zuerst richten soll.
Etliche kann man gegen ein kleines Entgelt besichtigen, das Haus der Girl's Scout Gründerin haben wir uns bisher gespart, dafür waren wir in einem Haus mit schönem Garten, das das "Ships of the Sea museum" beherbergte. Leider war das Originalmobiliar entfernt worden, dafür gab es etliche, sehr schöne, detailgetreue und mit viel Liebe gestaltete Modelle von alten und neuen Schiffen.

Anschließend waren wir noch in einem der schönsten Häuser von Savannah, das in weiten Teilen erhalten oder zumindest rekonstruiert werden konnte. Das Haus wurde von einem reichen Handelsmann in Auftrag gegeben, aber nur kurzzeitig bewohnt, da er durch den großen Börsencrash alles Geld verlor und gezwungen war, das Haus inklusive derEinrichtung zu verkaufen.
Das Haus ist von außen völlig symmetrisch aufgebaut, besitzt über dem Treppenhaus eine Brücke, die das Vorder- mit dem Hinterhaus verbindet und hat eine erstaunliche Diskrepanz in der Erscheinung des Kellers im Gegensatz zum Obergeschoß. Obwohl es eigentlich verboten war, Photos zu schießen, kann man ja mal den unwissenden und des Englischen unkündigen Deutschen mimen, der es nicht versteht und trotzdem Photos macht...






Das zweite, was auffällt, sind die vielen kleinen grünen Oasen. Savannah ist so angelegt, daß entlang der beiden größeren Straßen insgesamt 21 kleine Plätze liegen. Alle mit schattenspendenden Bäumen bewachsen, dazu meist eine kleine Statue vom jeweiligen Namensgeber (fast alles Kriegsherren), kleine Erklärungstafeln, eine Bank und vor allem viel Ruhe trotz der drumherumführenden Straße.


Irgendwann hinter den Plätzen gelangt man dann zur Uferpromenade, auf der am Wochenende abends wahrscheinlich das Nachtleben tobt. Entlang der Promenade gibt es eigentlich nur drei Arten von Geschäften: Touri-Shops, Candy-Stores und Irish Pubs. Skurile Ausnahme ist ein ganzjähriger Weihnachtsladen voll mit bunten Plastik-Weihnachtsbäumen, Plastik-Weihnachtspalmen und Krokodil- und Flamingofiguren als Baumschmuck. Wahrscheinlich ergeht es jedem, der im Sommer einen Fuß in "Käthe Wohlfahrt" in Heidelberg reinsetzt nicht anders als uns, aber es war schon ein komisches Gefühl, aus der Sonne in diese kitschige, bunte und überladene Weihnachtswelt einzutauchen.