Donnerstag, April 06, 2006

Geburtstag auf hoher See

Nachdem ich seit Montag jeden Tag früh aufgestanden bin, um zu gucken, ob der Wind schwach genug ist, um auf See zu fahren, war es am Mittwoch endlich soweit und ich konnte meinen Geburtstag unbemerkt auf See verbringen.
Es war herrlich! Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nur in der Sonne zu sitzen, zu schnacken, zu dösen, zu beobachten und die schwierigste Arbeit war, alle halbe Stunde mal ein paar Daten vom Computer abzuschreiben. Nachdem wir sieben Stunden mit knapp 10 Knoten in südöstlicher Richtung gefahren sind, haben wir endlich den Golfstrom erreicht. Ich hatte zwar fast erwartet, daß er sich durch eine andere Wasserfarbe oder ein großes Schild "Golfstrom" verrät und war fast enttäuscht, daß der einzige Hinweis der Salzgehalt des Wassers (35,5%) ist und vielleicht noch die Wassertemperatur (19°C). Im Golfstrom war es dann für Chris und Paolo leicht, ihre Copopods und einige andere Tierchen zu fangen, die ungefähr Planktongröße haben.
Ich habe mich lieber mit den größeren Tieren beschäftigt, mit den Pelikanen, die auf den letzten Landzungen saßen und vor allem mit den Delfinen, die irgendwann auftauchten und während sie das Boot begleiteten, in der Bugwelle und neben dem Schiff spielten. Es war richtig toll die doch recht großen und lustig gefleckten Delfine zu beobachten.
Seekrank wurde keiner, auch Verena hat es überlebt. Dafür machte uns etwas anderes sehr zu schaffen: die Sonne. Alleine die Schmerzen vom Sonnenbrand werden mich noch lange an diesen Tag erinnern. Als wir müde den Sonnenuntergang beobachteten und die nächtliche Rückfahrt dösig über uns ergehen ließen, während die roten Stellen am Körper heizten, war uns beiden klar:
Das hat sich gelohnt, selbst Verena hat sich mit dem Boot wieder ausgesöhnt...