Freitag, März 31, 2006

Arbeitsforschritte

Nachdem mir von Laien-Seite mitgeteilt wurde, daß zu wenig über meine Arbeit im Blog steht - bitte sehr. Wer es nicht lesen will, kann es einfach überspringen. Und bitte keine Vorwürfe, wenn es zu fachspezifisch ist.

Inzwischen bin ich ziemlich selbstständig darin, wie ich Experimente aufbaue und wann ich sie mache, sofern ich mich innerhalb des gesteckten Rahmens vom Projekt einfüge. Und der ist weit.
Letztendlich soll ich verschiedene Substanzen trennen und identifizieren können, wozu ich im Moment gerade die erste Substanz, ein Krankheitserreger bei Krabben mit der Bezeichnung Hematodinium mit zig verschiedenen Gradienten überprüfe. Mal spiele ich an der Konzentration des Puffers, der die Substanz durch die Säule trägt und sie auch wieder von der Säule löst, mal mit der Geschwindigkeit der Flüssigkeit, mal mit der Konzentration meiner Probe, mal mit der Temperatur...
Und immer interessiert es mich, wie der Graph (das Bild ist nicht von mir) aussieht, wenn man die Fluoreszenz der Probe analysiert. Wann kommen die Peaks von der Säule? Wieviele sind es? Sind sie hoch? Sind sie breit? Wie viel Fläche ist unter dem Graphen? Gibt es Zusammenhänge? Gibt es Tendenzen?
Im Moment bin ich sehr zufrieden mit meinen Ergebnissen, die teilweise der Erwartung entsprechen, teilweise dem aber auch ganz entgegen laufen.
Wenn ich das irgendwann mit Hematodinium abgeschlossen habe (kann man das jemals?), werde ich mir meine Bluecrab nehmen und das gleiche Spielchen damit durchführen und versuchen, beides zu vermischen und zu detektieren und so weiter.

Wenn das halbe Jahr dann noch nicht rum ist (das wird es nicht), spiele ich mit einigen anderen Primern herum, die mir unterschiedlich lange Genstücke liefern werden, wenn die Reaktion damit optimiert habe. Und dann geht's wieder an die dHPLC mit den neuen Stücken.

Und im Idealfall werde ich die Peaks auch noch auffangen, vervielfachen, klonieren, sequenzieren und mit Gendatenbanken abgleichen, ob ich herausfinden kann, welchen Erreger ich da gerade vor mir habe, wenn ich natürliche Proben vor mir habe.

Mal sehen wie weit ich komme. Noch schiebe ich ziemlich lange Schichten (ca. 9-19Uhr) - freiwillig!

Aber im Moment macht es wie gesagt besonders durch die Selbstständigkeit sehr viel Spaß, zumal Ergebnisse und funktionierende Versuche die Stimmung auch immer sehr heben. Wenn das so bleibt und ich denke, das wird es, dann werde ich nicht nur viel lernen, sondern auch viel Freude an der Arbeit haben.

Falls irgendjemand es bis hier gelesen hat und noch nicht völlig verzweifelt ist, wüßte ich gerne, ob es zu langweilig ist, von der Arbeit zu hören oder ob ich das öfters tun und die anderen beiden auch dazu anregen sollte. Das Gästebuch steht offen. (Sonst übrignes auch...)

1 Comments:

Blogger Jochen said...

Von Ausflügen zu lesen ist spannender. Aber das Eine muss das Andere ja nicht ausschließen, schreibt doch einfach von Beidem :-)

10:06 AM  

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