Mittwoch, Juli 12, 2006

Noch mehr Matschspiele, dieses Mal richtig

Da Kristian Angst hatte, beim Samplen im Matsch stecken zu bleiben wir ohnehin mal mit wollten, waren wir am Samstag mit ihm samplen (Proben sammeln ist für seine Arbeit ein schlechter Begriff).
Um es etwas besser zu verstehen, sollte ich vielleicht versuchen, etwas über seine Arbeit zu erklären. Seine Masterarbeit besteht zumindest zu Teil (?) daraus, mit Hilfe von GPS das Gelände in einem Tidengebiet zu kartieren.
Nach einem frühen Aufbruch waren wir recht wohl in einem der Flußarme und haben gefaulenzt, bis seine Antenne sich genügend Satelliten gesucht und die aktuelle Position festgestellt hat.
Anschließend sind wir verschiedene Stellen am Ufer angefahren, haben Anker geworfen und sind mit Gummistiefeln und Mudders (Schneeschuhe für Matsch, die ihre Flügel ausbreiten können) durch das Marschland gestapft, haben alle paar Meter mal angehalten, die Antenne in die Luft gehalten und eine Messung gemacht, um dann weiterzustapfen. Wie man sich vorstellen kann, bleibt man nicht unbedingt sehr sauber, wenn man durch Dreck watet und entsprechend sahen wir hinterher auch aus, besonders Kristian, der wir vorhergesehen wirklich im Schlick steckenblieb.
Da hilft nur noch eines: Gummistiefel und Mudders aus und (am besten mit Klamotten) direkt vom Boot ins Wasser springen!

Die Aussage, daß unsere Arbeit einseitig ist, weil wir nur von A nach B pipettieren, muß er zwar zurücknehmen, denn es ist auch nicht viel abwechslungsreicher, mit einer langen Stange durch Schilfgras zu laufen und alle zwei Minuten stehen zu bleiben, um zwei Knöpfe zu drücken. Aber Spaß gemacht hat es auf jeden Fall und man könnte ihn um so viel Wasser, frische Luft, Sonne und den Anblick von Delphinen bei der Arbeit beneiden, auch wenn es vielleicht nicht mein Fall wäre, jeden Tag nach Schwefel und Matsch zu riechen und ohne Dusche nicht weiterarbeiten zu wollen...