
Nachdem wir Drayton Hall verlassen haben, sind wir direkt weiter zur nächsten Plantage namens Magnolia Plantation. Diese Mal führte die übliche lange, alleeartige Auffahrt zu einem Haus, das von außen ansprechender aussah, als es letztendlich war.

Auf der Magnolia Plantation fanden wir, was wir in Drayton Hall vermisst hatten: Möbel. Allerdings sorgte dies dafür, daß wir durch das Gebäude hetzende Führerin nur erklärte, aus welchem Jahrhundert jetzt dieser Tisch stammte und aus welchem

Holz der Stuhl war (alles Dinge, die auch auf den Tafeln in den Räumen standen). Alles über die Einrichtung zu erklären wäre, allerdings auch zu lang geworden, da in den Zimmern ungefähr der Kitsch aus 11 Generationen gesammelt worden war. Das Haus lohnt sich nur für eine Besuchergruppe: An Antik, alten Tagesdecken und Meissner Porzellan Interessierte. Dafür war es sehr interessant, wie die Sklaven untergebracht waren, da man auch diese Hüttchen besichtigen konnte. Wenn man dann die Betten, Wiegen und Tische verglich, die man im herrschaftlichen Haus gesehen hatte und die in den Sklavenunterkünften, kann man sich sehr gut vorstellen, wie die Lebensumstände sich unterschieden.

Die Gärten, die ältesten in der Gegend, waren dafür sehr schön und wären bei Sonnenschein sicher noch schöner gewesen. Sehr verspielt, mit Brückchen über die Seitenarme des Ashley Rivers, großen Magnolienbäumen,

Wasserzypressen, Bibelgarten, Kräutergärtchen und Streichelzoo.
Den "Audobon Swamp Garden" haben wir bei sehr passendem Wetter für einen Sumpfgarten gesehen. Alligatoren bei Sonnenschein zu beobachten, ist eine Sache, Alligatoren bei

Gewitter sorgt aber für eine ganz andere Stimmung. Alles ist grau, die riesigen Tiere liegen im Wasser, versuchen sich zu sonnen (dumme Tiere) oder genießen einfach nur den Lärm, den die Ochsenfrösche machen und das Bild der "weißen Wolken" in den Bäumen, die sich bei näherem Hinsehen als Ibisse und Löffler herausstellen, vielleicht war auch der ein oder andere Reiher darunter. Dann läuft man über die flachen Stege, die nichts anderes sind, als Sperrholzplatten, die man auf den Sumpf gelegt, mit einem Geländer versehen und ab und zu abgestützt hat und hoffe nur, das die Bretter halten und man nicht gleich zu Alligatorfutter wird...
Wer also eine Plantagentour machen will: Man spare sich den Eintritt für das Haus auf der Magnolia Plantation und gucke sich stattdessen Drayton Hall an.