Sonntag, Juli 30, 2006

Disney World Orlando

Während der Planungsphase war im Scherz der Gedanke an Disney World aufgekommen, der schnell zu Ernst wurde. Und so fuhren wir Montagmorgen zum Magic Kingdom... Die größte Frechheit: Sie kassieren vor dem Eingang schon happige Parkplatzgebühren von 9 Dollar bevor man den nicht ganz geringen Eintritt gezahlt hat.
Dafür ist alles aber auch gut durchorganisiert und wir waren nach 30 Minuten im Park obwohl wir noch Tickets kaufen mußten.
Das Erste, was uns erschlug, war die Menschenmasse, die sich wider Erwarten nicht verlief.
Wir sind dann links herum um die "Main Street USA" und das Märchenschloß gelaufen, durch die verschiedenen Parkteile mit den Attraktionen. Vor den Fahrgeschäften waren meist sehr lange Schlangen mit einer Wartezeit von bis zu 80 Minuten, allerdings gab es die Erfindung des "Fast Pass": Statt sich in die Schlange zu stellen, konnte man sein Ticket abstempeln und bekam eine Rückkehrzeit, zu der man durch eine Art VIP-Eingang an der Schlange entlang gehen konnte und so in ca. 15 Minuten fertig war mit der Attraktion. Probiert haben wir "Slash Mountain", "Space Mountain", "Pirates of the Caribbean" und das "Haunted Mansion", wobei man sagen muß, daß alles sehr auf kleinere Kinder ausgelegt ist und sehr "harmlos" ist. Mein persönlicher Favorit war allerdings ein Pferdekarussell im alten Stil, bei der sich einfach nur Pferde an Stangen auf und ab bewegt haben während sich das Karussell dreht.
Die Parade mit den überlebensgroßen Figuren, an die man als erstes denkt, war bei weitem nicht so spektakulär, wie man sie sich vorstellt und sehr kurz.
Die neue Sensation aus Hong Kong, "Cinderellabration" war auch nicht viel mehr als die vertanzte Krönung von Aschenputtel in aufwändigen Kostümen und haut keinen vom Hocker.
Sehr schön hingegen war SpectroMagic Parade, eine sehr lange Parade mit vielen Wagen, die hauptsächlich auf Licht beruhte und ebenso wie das Feuerwerk über dem Schloß sehr gut und aufwändig gemacht war.
Zusammengefasst muß man sagen, daß es auf keinen Fall ein vergeudeter Tag war, wir aber wohl auch nicht viel verpasst hätten, wenn wir nicht dort gewesen wären. Es ist einfach nur kitschig-schön und erinnert ein wenig an die Kindheit, in der man all die Filme und Serien gesehen hat. Mit weniger Menschen ließe sich dieser Effekt aber sicher besser geniessen...

Roll-In SHR

Als wir das Motel in Kissimee, südlich von Orlando buchten, hatten wir uns noch gewundert, was Roll-In SHR wohl sein mag, wenig später wußten wir es: Wir hatten einen behindertengerechten Raum mit Roll-in shower erwischt...
Die Dusche war toll, nur hing leider im ganzen Raum ein penetranter Geruch nach Käsefüßen - sehr köstlich.
Darüber hinaus scheint es quasi zwei Kissimees zu geben. Das eine, schöne, alte haben wir nur im Prospekt gesehen, das andere hat sich komplett auf die Nähe zu Disney eingestellt: Überall leuchtete es, ein kleiner dauerhafter Rummel war auf einer Straßenseite und auf der anderen wechselten sich Essgelegenheiten mit Disney- und Touri-Shops und ein paar Motels ab.
Nicht schön, aber sehr praktisch gelegen.

Samstag, Juli 29, 2006

Kennedy Space Center

Der erste "richtige" Tag und Ausflug auf unserer Reise ging ins Kennedy Space Center bei Cape Caneveral.

Zuerst ging es auf Bus-Tour über das Gelände mit drei Zwischenstops:
1. Ein Aussichtsturm mit Blick über einen Teil der Geländes und vor allem auf die Launch Pads, die Abhebeplätze der Shuttles. Leider waren wir etwa eine Woche zu spät um einen Abflug zu erleben, aber es war auch so interessant. Richtig ran an die Pads kommt man allerdings nur mit einer Führung, die wir uns gespart haben. Auf dem Weg dahin haben wir auch erfahren, was mit den Shuttles auf dem Gelände passiert: Wenn sie gelandet sind, werden sie erst mal überprüft, bevor in dem großen Gebäude, das man von Bildern kennt auf einer großen fahrbaren Fläche erst die Tanks aufgestellt werden und anschließend der Shuttle an den Tank befestigt wird. Die ganze Plattform wird anschließend mit der atemberaubenden Langsamkeit von 1 mph zu den Launch Pads gefahren, wo der Shuttle an den Turm kommt und nach einigen Wochen wieder startet.
2. Ein Gebäude, in dem man alles über die Apollo-Missionen (bemannte Raumfahrt zum Mond) erfahren konnte, auch Dinge wie daß der Durchschnittsastronaut verheiratet ist, zwei Kinder, einen Hund und eine Corvette hat. Die Ausstellung war sehr gut gemacht, mit einer Apollo-Rakete zum Anschauen und verschiedenen Filmen, die teilweise sogar noch zum Rundum-Erlebnis mit wackelnden Fensterscheiben beim Raketenstart wurden.
3. Ein Gebäude, in dem man die "Inneneinrichtung" der Raumstation ISS betrachten konnte und vor allem einen Blick in die "echte" Wartungs- und Zusammenbauhalle werfen konnte, wo leider am Sonntag nicht gearbeitet wurde.

Nach der Bustour sind wir ins IMAX-Kino (3D-Kino) auf dem Gelände gegangen und haben uns einen Film über die Mondlandung angesehen. Es ist schon ein spezielles Gefühl, wenn die Felsbrocken auf einen zuzufliegen scheinen, man bückt sich automatisch weg oder macht die Augen zu, um keinen Sand in die Augen zu bekommen, dabei ist es doch bloß Kino!

Anschließend ging es in der Rocket Garden, in dem verschiedene Arten von Raketen ausgestellt sind und in eine Ausstellung über die Anfänge von Raumfahrt.

Noch einen Abstecher bei dem begehbaren Space Shuttle und beim Memorial, dann kam ein heftiger Regenguß , vor dem wir leider nicht ganz rechtzeitig geflüchtet sind.

Völlig durchnäßt wie wir dann waren, haben wir es nicht lange in der extrem stark (für hiesige Verhältnisse also normal) klimatisierten Hall of Fame der Raumfahrt ausgehalten, die etwas mehr über die Raumfahrer persönlich zeigt und kleinere Simulator hat.

Das Visitor Center ist nicht sonderlich kitschig und Patriotismus ist in dem Zusammenhang ja fast schon erlaubt...

Mit anderen Worten: Sehr empfehlenswert.

Days-Inn Sanford

Eigentlich ist unser erster Übernachtungsort nicht mal einen Eintrag wert. Ein durchschnittliches Motel, mit Leuten, die leider meinten, bis spät in die Nacht hinein und früh am nächsten Morgen Krach machen zu müssen. Nicht mal ein Frühstück gab es, vom Ort selbst haben wir nichts gesehen - und dabei wohl auch nichts verpasst. Es war einfach ein Motel auf dem Weg, daß nur weniger als die Hälfte von Motels an der Küste kostete.

Daytona Beach

Unser zweiter Zwischenstop wurde in Daytona Beach eingelegt. Wenn wir wegen der Preise schon auf eine Übernachtung in Daytona verzichtet haben, muß man wenigstens dort gewesen sein.
Schon beim Überfahren der Brücke sahen wir, daß Daytona ein Paradies für Pelikane ist, die in Scharen auf kleinen Dünen saßen. Auf meinen Wunsch sind wir dann an den Hotelbunkern und Ferienhäusern vorbei ans Ende der Insel gefahren und dort ins Leuchtturmmuseum gefahren. Ponte Inlet Lighthouse hat sich sehr gelohnt. Der Eintritt enthielt den Aufstieg auf den Turm (302 Stufen - bei uns gibt nicht eine einzige zum Trainieren) von dem aus man einen tollen Blick über die Insel, Strand und Atlantik hatte und als Bonus eine tolle Brise zur Abkühlung.
Nachdem wir den Anblick ausgekostet haben, haben wir noch einen Blick in die anderen Museumsgebäude geworfen, die Wohnungen der Leuchtturmwärter, die noch Originaleinrichtung hatten und daneben einige Informationstafeln und ein Gebäude mit Informationen über die Lampen in Leuchttürmen. Den Nature Trail haben wir uns aus zeitlichen Gründen allerdings gspart. Insgesamt ein sehr gut gemachtes Museum, von dem wir alle sehr begeistert waren.
Anschließend mußten wir natürlich noch an den Strand, wo die Sonne leider schon weg war. Türkisblaues Wasser und so feiner weißer Sand, wie ich ihn noch nirgends gesehen habe. Ein toller Strand, der zum Baden einläd. Das Einzige, das etwas störte, war daß der Sand durch den Wind etwas aufgewirbelt wurde.
Es wundert nicht, daß Daytona Beach ein Urlaubsparadies ist.

Jacksonville

Wenn man schon mal im nördlichen Nachbarstaat lebt, muß man so dekadent sein, und sich als Student einen Florida-Urlaub leisten...
Nachdem wir bei der Autovermietung ein Auto mit texanischem Kennzeichen (die Deppen der USA) bekommen haben, ging es los.
Als erste Station haben wir einen kurzen Halt in Jacksonville gemacht, das auf der Strecke lag. Erstaunlicherweise haben wir auf Anhieb den Weg ins Zentrum gefunden und nach etwas Herumkurven auch eine Parkgelegenheit. Beim Parkhaus neben der Bank stand dran, daß Besucher im 9. und 10. Stock parken könne. Es irritierte uns ja schon etwas, daß man unten kein Ticket ziehen mußte, als wir dann im 9. Stock ankamen, waren wir aber noch irritierter: Wir waren schon an der frischen Luft, einen 10. Stock gab es gar nicht erst und obendrein war alles leer. Trotz etwas Furcht, daß wir abgeschleppt werden könnten, stellte es sich als guter und kostenloser Parkplatz heraus.
Ein bißchen auf der einen Flußseite schlendern und den Freundschaftbrunnen angucken, über die Brücke gehen, etwas essen, ein bißchen auf der Flußseite gehen - das war unser Jacksonville-Aufenthalt.
Es war die erste Stadt im Süden, die mal ein paar Hochhäuser zu bieten hatte, ansonsten wirkt es wie eine Stadt, in der man mal einen Zwischenstop machen kann, sie aber nicht unbedingt gesehen haben muß.

Kurze Hosen!!!

Während ich seit mindestens einem Monat keine lange Hose mehr angerührt habe, haben Noreen und Verena sich endlich auch zu kurzen Hosen durchgerungen. Ein gezielter Einkaufsbummel und sie kamen mit Hosen zurück, die tatsächlich oberhalb des Knies enden. Klingt für "Normalsterbliche" nicht besonders, aber für beide ist es eine kleine Sensation, so viel Bein zu zeigen...

Dienstag, Juli 18, 2006

The Crab shack

Am Sonntag sind wir aufgrund dunkler Wolken ziemlich früh vom Strand geflüchtet und haben beschlossen, essen zu gehen. Gezielt haben wir "The Crab Shack" angesteuert, von dem uns gesagt worden war, daß das Essen zwar nicht überwältigend sei, aber das Restaurant ein Erlebnis für sich. Die Ankündigung bewahrheitete sich. Das Gratin hatte Suppenkonsistenz, die deviled Shrimp waren herzlich unscharf und obendrein etwas kalt... Das mich Krabbenfleisch nicht wirklich überzeugt, wußte ich schon vorher.
Man speist auf einer baumbestandenen Terrasse mit Flußblick, alles ist sehr zwanglos, der Mülleimer steht direkt unter dem Tisch, über ein Loch in der Mitte erreichbar, was natürlich auch etwas die Fliegen anzieht. Und über die ökologischen Folgen von Plastikgeschirr und Besteck (Tischabdecken = alles in den Müll) will ich mich gar nicht auslassen.
Das Restaurant verfügt über einen Alligatorgraben, in dem sich mehrere Dutzend kleine Alligatoren tummeln und nur darauf warten, von den Gästen mit einer Art Angel gefüttert zu werden. Geht man ein bißchen weiter, kommt man zum Cat Shack, einem Art Katzenhaus mit etlichen Katzen und dem Zustand einiger Weibchen nach zu urteilen bald noch mehr.
Direkt neben dem Cat Shack ist der Bird Shack, in dem zwei Aras, zwei Kakadus, ein Graupapagei, eine Riesenschlange und ein Leguan auf die Besucher warten. Theoretisch könnte man sich sogar mit den Vögeln unterhalten, aber sie nuscheln so wahnsinnig...
Fazit: Zum Essen werden wir uns wohl dort nicht meht einfinden, aber vielleicht mal einen Cocktail nach dem Strand trinken, es ist immerhin die erste Bar, bei der es eine Cocktailkarte gab!
(Wer mehr wissen will: www.thecrabshack.com)

Freitag, Juli 14, 2006

Abschiede...

Irgendwie kann man das Gefuehl kriegen, dass am Ende unseres Praktikums kaum noch jemand da ist. Nachdem wir uns ja schon nach einigen Wochen von Paolo verabschieden mussten, ist inzwischen auch Erin weg (studiert in Athens, Georgia), Jenn ist inzwischen so schwanger, dass sie wohl die letzte Woche vor der Geburt doch noch zu Hause bleibt (wir hatten schon eine Laborgeburt erwartet, so wenig wollte sie von der Arbeit lassen), Familie Kaneda fliegt zurueck nach Japan und Jean hat naechste Woche ihren letzten Arbeitstag, weil sie gekuendigt hat. Dazu kommen noch andere Praktikanten, die kommen und gehen und natuerlich Marc, der wohl auch mehr auf Meetings ist als in seinem Buero.
Ob sich wohl auch jemand wundern wird, wenn wir weg sind?

Mittwoch, Juli 12, 2006

Priest Landings

Etwas weiter die Straße entlang haben wir am Wochenende einen sehr schönen Pfad gefunden. Früher war der Weg sehr verrufen, weil er ein Treffpunkt für heimliche Treffen schwuler Männer war und ab und zu Exhibitionsten gesichtet wurden. Inzwischen sieht man wohl häufiger Alligatoren als Männer, die sich sonderbar verhalten. Uns blieb aber leider (?) der Anblick von allem erspart. Stattdessen muß man sich extrem in Acht nehmen, um nicht in riesige Spinnennetze zu laufen, in den noch größere Weibchen neben ihnen lächerlich kleinen Männchen sitzen.
Der Weg selbst ist wunderbar abwechslungsreich: Er beginnt mit dem Fluß zur rechten und einem großen See zur linken, ein wahres Paradies für Sichler, Reiher, Löffler und andere Vögel und sicher auch für die Alligatoren... Danach tauchte man in den Wald ein, mit Schlingpflanzen an den Bäumen und noch mehr Spinnen und natürlich Eichhörnchen und einem Tier, daß so schnell weg war, daß wir es nicht identifizieren konnten. (Wer uns helfen will: Es hatte etwa die Größe eines Kaninchens, braunes Fell, war extrem schnell, ohne bemerkenswerten Schwanz und es war weder ein Kanickel, noch ein Waschbär, noch ein Opossum noch ein Gürteltier.) Nachdem man den Wald durchquert hat, kommt man zu einer Stelle, die offensichtlich zum Schwimmen im Fluß benutzt wird, mit einem schönen Blick und einem Schwingseil über dem Wasser. Zu schade, daß wir keine Badesachen dabei hatten und man dort wohl auch eher bei Flut baden gehen sollte als bei Ebbe...

Lab warming party

Das Labor für Jay wurde seit wir hier sind umgebaut und renoviert - jetzt ist es endlich fertig, und weil die Klimaanlage schon funktioniert, mußten alle kommen, um dem Labor Wärme zu spenden. Oder auch einfach nur, um es mit Bier, Sekt, Knabberzeug und diesem extrem süßen Kuchen einzuweihen.
Es ist wirklich gut gelungen, ein helles Labor mit allen möglichen Spielereien wie Massenspektrometer und HPLC. Nächstes Jahr soll angebaut werden, um in den Anbau ein Gerät für eine lächerliche halbe Million reinzustellen...
Ich schätze, daß die Labors jetzt der Reihenfolge nach renoviert werden, denn Karries Steckdosenleiste läßt jedes Mal einen Kurzschluß erahnen und im hinteren Labor bei uns nisten irgendwo im Abzug oder in der Klimaanlage Vögel, zumindest zwitschert es aus dem Abzug heraus...

Pirates of the Carribean: Dead man's chest

Nachdem der Versuch, sich den ersten Teil in der Videothek als Einstimmung auszuleihen mißlungen ist ("Da jetzt der neue in den Kinos ist, wurden alle Kopien des alten eingezogen, um eine neue Version vom ersten rauszubringen". Häää???), waren wir gestern im Kino.

Für alle Freunde des ersten Teils: Freut euch auf den zweiten! Er ist wieder sehr gut.

Für alle, die den ersten Teil gar nicht kennen: 1. kann man den zweiten auch sehen, ohne den ersten zu kennen und 2. gibt es den ersten in Deutschland sicher noch in der Videothek.

Und für alle, die das Ende schon vorher wissen wollen: Freut euch auf den dritten Teil, er ist unausweichlich und wird kommen...

"Palme brennt gut"

Das Samplen in der Sonne hat irgendwie müde gemacht, der Sieg der Deutschen im Kleinen Finale auch, kurz: wir hatten keine Lust, den Samstagabend irgendwo in der Stadt zu verbringen. Also haben wir beschlossen, wieder ein kleines Lagerfeuer zu machen, Kekse und Alkohol mitzunehmen und den Abend dort ausklingen zu lassen. Zum zweiten Mal konnten wir beweisen, daß drei Frauen es schaffen, ohne Männer ein Feuer anzuzünden (daß es trotzdem besser aussah, nachdem Kristian ein bißchen darin rumgewühlt hat, müssen wir ja nicht zugeben).
Es war ein sehr gemütlicher Abend mit merkwürdigen Diskussion und dem unvermeidlichen "Halbsingen" von Lieder, von denen man wahlweise nur den Refrain oder nur die ersten zwei Zeilen kennt... Wenn man es nicht besser wüßte, könnte man vermuten, daß wir von Tag zu Tag alberner werden - vielleicht eine Folge des Wetters??? Oder kommt das von selbst, wenn drei Frauen so lange Zeit auf einem Haufen glucken???

Noch mehr Matschspiele, dieses Mal richtig

Da Kristian Angst hatte, beim Samplen im Matsch stecken zu bleiben wir ohnehin mal mit wollten, waren wir am Samstag mit ihm samplen (Proben sammeln ist für seine Arbeit ein schlechter Begriff).
Um es etwas besser zu verstehen, sollte ich vielleicht versuchen, etwas über seine Arbeit zu erklären. Seine Masterarbeit besteht zumindest zu Teil (?) daraus, mit Hilfe von GPS das Gelände in einem Tidengebiet zu kartieren.
Nach einem frühen Aufbruch waren wir recht wohl in einem der Flußarme und haben gefaulenzt, bis seine Antenne sich genügend Satelliten gesucht und die aktuelle Position festgestellt hat.
Anschließend sind wir verschiedene Stellen am Ufer angefahren, haben Anker geworfen und sind mit Gummistiefeln und Mudders (Schneeschuhe für Matsch, die ihre Flügel ausbreiten können) durch das Marschland gestapft, haben alle paar Meter mal angehalten, die Antenne in die Luft gehalten und eine Messung gemacht, um dann weiterzustapfen. Wie man sich vorstellen kann, bleibt man nicht unbedingt sehr sauber, wenn man durch Dreck watet und entsprechend sahen wir hinterher auch aus, besonders Kristian, der wir vorhergesehen wirklich im Schlick steckenblieb.
Da hilft nur noch eines: Gummistiefel und Mudders aus und (am besten mit Klamotten) direkt vom Boot ins Wasser springen!

Die Aussage, daß unsere Arbeit einseitig ist, weil wir nur von A nach B pipettieren, muß er zwar zurücknehmen, denn es ist auch nicht viel abwechslungsreicher, mit einer langen Stange durch Schilfgras zu laufen und alle zwei Minuten stehen zu bleiben, um zwei Knöpfe zu drücken. Aber Spaß gemacht hat es auf jeden Fall und man könnte ihn um so viel Wasser, frische Luft, Sonne und den Anblick von Delphinen bei der Arbeit beneiden, auch wenn es vielleicht nicht mein Fall wäre, jeden Tag nach Schwefel und Matsch zu riechen und ohne Dusche nicht weiterarbeiten zu wollen...

Samstag, Juli 08, 2006

German food!!!

Da Jean's Mann früher bei der Army war, hat sie das Privileg, auf dem Hunter Army Airfield einkaufen gehen zu dürfen und da sie mitbekommen hat, daß wir uns nach deutschem Brot sehnen, durften wir heute mit.
Wie schon von Jean angekündigt, war die Abteilung mit deutschem Essen wirklich nicht groß. Aber gleich das Erste, was uns ins Auge fiel: Butterkekse!!! Bahlsen Butterblätter! Puffreis mit Schokolade! Negerküsse! Sonnenblumenkernbrot! Der Einkaufswagen füllte sich zusehends... Aber immerhin haben wir auch Melonen, Rotkohl und Bohnen gekauft...
Endlich mal wieder deutsches Essen!

Freitag, Juli 07, 2006

Independence Day

Der amerikanische Unabhängigkeitstag fing bei uns schon mal schlecht an: Deutschland verlor das Halbfinale und das Essen im Churchill's war "interessant": Salat, der sehr stark nach Knoblauch schmeckte und Buffalo-Shrimp, die selbst für mich fast zu stark gewürzt waren und vor allem haben die Leute hier eine blöde Eigenart mit Shrimp: Sie pulen sie nicht zuende, sondern lassen den Schwanz immer dran, selbst wenn sie die Dinger dann in den Würzmantel stecken. Sehr unpraktisch...
Danach sind wir zur River Street gegangen, wo das Feuerwerk war. Es war mal wieder ein nettes Feuerwerk, wenn es sich auch nicht wesentlich von dem in Tybee unterschied. Es war etwas heller, da das Feuerwerk dieses Mal in der Innenstadt war, es waren noch mehr Leute da und auf der Luxusjacht neben uns wurde patriotische Musik gespielt. Ansonsten waren wir fast etwas enttäuscht von dem amerikanischen Feiertag schlechthin. Keine Flagge, keine verrückten Leute, kein Pomp - ein schönes Feuerwerk, das war's.

Dienstag, Juli 04, 2006

3rd of July

Einen Tag vor dem Independence Day wird bereits auf Tybee ein großes Feuerwerk gezündet, vielleicht um keine Konkurrenz zum Feuerwerk am 4.Juli in der Stadt darzustellen.
Um 21:15 sollte es losgehen, unser Plan war, um 19 Uhr aufzubrechen. Letztendlich war es mal wieder symptomatisch für uns, daß wir erst um kurz nach acht losgekommen sind, was vielleicht nicht das Schlechteste war, da die meisten schon dort waren und die Straße relativ frei war. Dank Erin hatten wir im Gegensatz zu den anderen keine Parkplatzsorgen und so kamen wir noch rechtzeitig an den Strand.
Zehn Minuten später ging das große Feuerwerk los, das mit angenehm wenig "Aahhh!" und "Ooohhhh!" begleitet wurde - mit Ausnahme der knallenden Raketen. Fast eine Dreiviertelstunde wurde viel Geld in die Luft geschossen, dann war der Zauber vorbei und schlagartig verließen alle den Strand. In eine der (vollen) Strandbars wollten wir nicht, bei Erin sah es von außen eher nach einem gemütlichen Abend zu zweit, wo wir nicht stören wollten. Also haben wir uns in das ewige Stop-and-Go eingereiht und nach der dreifachen Zeit dessen, was wir sonst benötigen, konnten wir den Abend auf der Porch (Veranda) ausklingen lassen.

Sonntag, Juli 02, 2006

Der perfekte Sonntag

Nach langem Ausschlafen haben wir den leicht arbeitswütigen Kristian dazu überredet, uns mitzunehmen, wenn er mit dem Skio-Motorboot rausfährt. Hauptgrund: Er schwärmt uns immer vor, wie viele Delphine er bei der Arbeit sieht. Und tatsächlich, nach kurzer Fahrt haben wir uns treiben lassen und drei Delphinen zugesehen, die in fünf Meter Entfernung um das Boot herumschwammen und ihr hübsches Kopflein neugierig aus dem Wasser streckten.
Als sie dann verschwanden, brauchten wir "Ersatz" und sind kurzerhand selbst reingesprungen. Nach etwa einem Stündchen war die Arbeit auf dem Wasser abgeschlossen und wir sind wieder zurückgefahren um den Tag in der Sonne liegend und lesend ausklingen zu lassen, bis wir gleich zum Grillen übergehen.
Neidisch???

Das Ende einer Party

Gestern waren wir bei Michael (Mike) eingeladen, zu einem Südstaatenessen und natürlich schnacken mit den anderen Gästen.
Da er am Strand wohnt und wir etwas früh dran waren, sind Noreen und Verana in Ermangelung von Badezeug in die Strandbar gegangen, Kristian, Susan und ich haben gebadet, bis es Zeit wurde, zum Haus zurückzugehen.
Das versprochene Südstaatenessen war gut - wenn auch bei weitem nicht so ausgefallen, wie es vorher klang. In einem großen Topf wurde gewürztes Wasser heiß gemacht, Kartoffeln reingeschmissen, Maiskolben hinterher, einige Würstchen und Shrimps, kurz gekocht, aus dem Wasser gefischt und gegessen. Typisch Südstaaten war daran angeblich die Tatsache, daß alles im selben Topf gekocht wird und nicht getrennt.
Nach längerem Schnacken wurde es dann Zeit für den Aufbruch, der für uns bedeutete, daß wir noch mal an den Strand zurückkehrten. Nach anfänglich vorsichtigem "Mit den Fußen ins Wasser" wurde es ziemlich schnell eine Wasser- und Sandschlacht in voller Montur! Wie gut, daß sowohl Wasser- als auch die nächtliche Lufttemperatur etwas bei 30°C liegen...
Glücklich, müde, salzig, sandig und vor allem tropfnass ging es schließlich zurück nach Skidaway.

Die Fanfeier der etwas anderen Art...

Nachdem unsere Finger, Flaggen und Strohhalme bei dem Spiel gegen Argentinien extrem gelitten haben (auf irgendwas muß man rumbeißen/sich festkrallen), was die anderen Gäste wohl sehr merkwürdig fanden, haben wir erst mal die Flagge aus dem Auto gehängt und einen Autokorso mit einem Auto veranstaltet.
So ein Sieg will aber auch gefeiert werden. Daher unser erster Besuch in einem Liquor-Store. Auf Wunsch einer einzelnen Dame, die gerne Caipirinha trinken würde, haben wir nach Cachaca gesucht und nicht gefunden. Mit der darauffolgenden Nachfrage begannen die Probleme: Die Verkäuferin, ihr Kollege und das dicke Alkohol-Lexikon kannten weder Cachaca, noch PITU noch Caipirinha und boten uns Kaktursschnaps und Bacardi stattdessen. Also gibt es den nächsten Caipi wohl doch eher wieder im kalten Deutschland.
Mit dem sonst noch gekauften Alkohol haben wir uns Richtung Fluß zurückgezogen und ein echtes Lagerfeuer gemacht, Marshmallows gegrillt und Chips gegessen. Einziger Miesmacher waren die Kakerlaken, die wir als wir wieder zuhause waren, in den Tüten gefunden haben und die meinten, sie müßten uns den Appetit verderben und sich obendrein in unserem Sofa verkriechen...