Sonntag, April 30, 2006

FBI und deutsche Autos

Auf einem kleinen Innenstadtbummel liefen wir heute an einem Auto mit einem deutschen Kennzeichen vorbei! Nachdem wir uns erst etwas gewundert hatten, warum jemand umbedingt sein Auto verschifft um es im Urlaub dabei zu haben, haben wir des Rätsels Lösung schnell gefunden. Autos haben hier nur hinten ein offiziellen Nummernschild, vorne können sie wahlweise gar nichts, ein Schild ihrer Lieblingsmannschaft, ein "Jesus" (gar nicht so selten... ), irgendwas anderes oder eben auch ein altes deutsches Nummernschild anbringen. Wahrscheinlich war es einer der vielen Amerikaner, die uns wenn wir auf sie treffen erst mal von ihrer eigenen Army-Stationierung in Deutschland erzählen oder von Verwandten, die in Deutschland waren. Angenehmerweise sind sie aber immer gut darau zu sprechen und freuen sich, Deutsche zu treffen.

Nachdem wir etwas weiter gelaufen sind, sahen wir Parkschilder, auf denen zu lesen war, daß sie für F.B.I. reserviert seien. Ich dachte an einen (schlechten) Scherz von irgendeinem Laden, Pub oder Hotel, seine Initialen so zu setzen, aber als wir näher kamen sahen wir, daß es sich tatsächlich um das lokale Büro des Federal Bureau of Investigation handelte, Besucher müßten sich vorher telefonisch um einen Termin bemühen. Auch wenn es in Filmen immer so spannend dargestellt wird - ich wette, das Innere ist die Mühe, einen Termin zu bekommen nicht wert, schließlich kann man Büros auch woanders sehen...

Savannah National Wildlife Refuge

Heute sind wir einem Tip von Ally gefolgt und sind ins nahegelegene Wildlife Refuge gefahren, wo man auf sehr amerikanische Art mit dem Auto durchfahren, aber erstaunlicherweise auch aus dem Auto aussteigen und etwas ins Gelände hineinlaufen kann. Neben riesigen Wasserflächen, die fast vollständig mit blühenden weißen Seerosen bedeckt sind, von Libellen umschwirrt werden und einer Menge hübscher Vögel und Blumen gibt es in diesem Park vor allem eines: Alligatoren. Nachdem wir den Park schon fast zur Hälfte durchquert hatten, trafen wir auf einen der dortigen Ranger, der uns einen Tip gab, wo wir Baby-Alligatoren sehen könnten und wo wir sie auch mit seiner Hilfe wirklich gesehen haben.
Nachdem unser Seh-Hunger auf Alligatoren fürs erste gedeckt war und wir wußten, daß wir den Weg nicht umsonst gemacht hatten, sind wir dann auch richtig fündig geworden. Entlang eines rötlichen Flusses lagen sie in der Uferböschung und haben sich die Sonne auf den Rücken scheinen lassen, Alligatoren von 2-5 Metern. An einige konnte man so dicht ran, daß man ihnen mit zwei weiteren Schritten auf den Schwanz getreten wäre, ich habe es aber (leider?) vorgezogen, in Feuerameisen zu treten, die ziemlich jucken, wenn sie erst mal gebissen haben... Und noch eine weitere Entdeckung haben wir gemacht: Die amerikanischen Mücken haben weit größere "Blut-Tanks" als die deutschen...

Sidewalk Art Festival

Nach dem Spring Fling sind wir zum Forsyth Park gefahren und haben uns dort das eintägige "Sidewalk Art Festival", ein Publikumsmagnet, angeschaut. Bewerber, aktuelle Studenten und ehemalige Studenten des "Savannah College of Art and Design" haben dort die Gehwegplatten mit Kreide verziert, größtenteils war es sehr erstaunlich, was man auf so groben Untergrund mit Kreide so alles machen kann. Vermutlich lautete das Thema "Wasser", oder aber viele der Künstler, die als wir kamen faul und bunt in der Sonne lagen, haben es sich selbst gesetzt.
Die Jury, deren Aufgabe es war, in verschiedenen Kategorien die besten Bilder zu prämieren, hatte sicher keinen leichten Job. Einige Bewerber haben ihre Bilder sogar um Gummibärchen oder Nachos ergänzt. Die Bilder waren auch sonst sehr unterschiedlich, reichten von Magritte-Verschnitten über Mangas (japanische Comiczeichnungen) bis hin zu sehr filigranen Zeichnungen. Hier nur eine kleine Auswahl (es waren geschätzte 200-350 Bilder) der phantasievollen Bilder.

Spring Fling

Dieses Wochenende war das traditionelle Spring Fling von Skio. Was es genau bedeutet, konnte uns keiner sagen, aber es dient dazu, den Frühling willkommen zu heißen.
Ein Großteil der Skio-Mitarbeiter kommt zu einem großen Essen (was denn auch sonst?) zusammen und bringt ihre Familie auch gleich mit, so daß mindestens so viele Kinder wie Erwachsene da sind. Dieses Mal fand es in einem kleinen Park statt und es wurde gegrillt und der Nachtisch wurde von einigen Leuten mitgebracht.
Warum können Amerikaner eigentlich nicht etwas mehr auf Fett und Zucker verzichten???
Nach dem Essen waren wir kugelrund und sind nach zwei Stunden vor Gesprächen über Familie und Kinder geflüchtet. Es ist sehr auffällig, daß Kinder und Familie hier einen höheren Stellenwert und eine höhere Akzeptanz haben als bei uns, überall sieht man Schwangere und sieht kleine Kinder, was aber eben auch dazu führt, daß sie ein beliebtes Gesprächsthema sind...

MECA

MECA steht für "Marine Education Center and Aquarium" und ist bei uns gleich nebenan. Wir haben letzte Woche einfach mal eine von den dortigen Praktikantinnen (alles Amerikanerinnen) gefragt und sie hat un etwas das Aquarium gezeigt und natürlich auch mal hinter den Kulissen, wir durften sogar die Babyfische füttern und Clifford, den Hummer und die Schildkröte etwas ärgern... Einer der interessantesten Parts des Besuchs war aber zu erfahren, was dort so alles mit den Schulklassen gemacht wird, die teilweise gleich für mehrere Tage anreisen und die Abteilung Touch Tanks. Einmal im Leben ein Krokodil anfassen, eine kleine Schildkröte auf der Hand haben, Pfeilschwanz-, Einsiedler-, Spider- und andere Krebse in der Hand zu haben.
Es war sehr nett und hoffentlich können wir den Kontakt zu den Mädchen etwas verbessern, auch wenn Charlene, die uns herumgeführt hat, bald weg ist.

Ciao Paolo!

Am Samstag ist Paolo, unser kleiner italienischer Macho mit Umweg über seine Studienstadt Bergen nach Frankreich zu seiner Freundin abgereist. Endlich muß ich mir die dHPLC höchstens noch mit Tina teilen! ;-)
Zu seinen Ehren gab es ein TGIF (Thank God it's Friday), von einigen auch in TGHL (Thank God he leaves) umbenannt, kurz und gut: Es gab ein Abschiedsgrillen für ihn im Partyhaus. Natürlich haben wir uns dem angeschlossen und es war auch recht nett. Erst ein paar Snacks geknabbert, dann den Grill beschäftigt, etwas Melone zum Nachtisch und geschnackt. Es ist schon merkwürdig, aber die Leute hier können sich kaum treffen, ohne etwas zu essen, womit ich richtiges Essen meine, nicht bloß Knabberzeug.Die Papierkrone hat er von Familie Kaneda (Atsushi, Eriko und Yuta), einem Gastwissenschaftler aus Japan, geschenkt bekommen. Zwischendurch sind wir noch auf das Dock rausgegangen, um die Gruppe von mindestens fünf Delphinen zu beobachten, die keine 50 Meter von uns entfernt auf Beutefang waren. Leider sind sie nicht direkt Richtung Abendrot geschwommen, aber das Bild wäre wahrscheinlich auch zu kitschig geworden...

Da es noch recht früh war, haben wir uns danach zu Matt, Mary und einigen anderen gesellt, die ein Lagerfeuer gemacht haben, um ihre alten Rechnungen zu verbrennen. Die Menschen hier haben eine große Furcht: Identitätsdiebstahl. Und da auf den Rechnungen Kontonummern stehen und auf anderen Papier vielleicht sogar die Social Security Number, kann man sie nicht einfach ein paar Mal zerreißen und in den Papierkorb werfen, nein, man muß sie anzünden und zu Asche werden lassen. Naja, gut für uns, die wir ein hübsches, warmes Feuer zu sehen bekamen und schlecht für unsere Kleider, die den Geruch des Feuers kennengelernt haben...

Sonntag, April 23, 2006

Hilton Head - oder doch nicht

Unser erster Ausflug sollte uns eigentlich nach Hilton Head, einer Insel im südlichen South Carolina führen. Auf dem Weg dorthin sahen wir das Schild "Bluffton" und kamen nie in Hilton Head an, weil wir einen "kurzen Stop" in Bluffton einlegen wollte.
Dank einer hilfsbereiten (aber alkoholisierten) Ex-Nürnbergerin, die wir beim Tanken trafen, fanden wir schnell die alte "Church of the Cross", eine der ältesten Kirchen der USA. Der dunkle (ist hier selten) Holzbau lag direkt am May River. Als wir reingingen, hatten wir Glück, da im Inneren ein Herr war, dessen Namensschild ihn als "Docent" auswies und der sich auch freute, mal wieder deutsch zu hören, da er einige Jahre in Wien gelebt hat. Nachdem er uns alles Wissenswerte über die Kirche erzählt hatte, ging er zu seiner Lebensgeschichte über, die gar nicht so uninteressant war, da er lange Zeit im diplomatischen Dienst war, Menschen wie Brandt persönlich gekannt hat und viel herumgekommen ist. Hinterher war er offenbar eine Art hoher Manager in irgendeinem großen US-Konzern (General Electrics?) und wir haben mit ihm fast einen wirtschaftspolitischen Diskurs geführt.
Der nächste Tip war die Straße mit lauter Antikgeschäften, die zwar nicht verlockend klang, aber unter Antik verstehen die Menschen hier etwas anderes und die Straße stellte sich eher als Künstlerviertel heraus und war sehr nett. Mehrere kleine Läden, in denen man viel gucken konnte an Sachen, die kein Mensch braucht, die man sich aber trotzdem immer wieder kauft. Gott sei Dank war es für uns nicht ganz so verlockend, eine Wohnung zu dekorieren, in der man nur noch vier Monate ist. Aber das Gucken hat sich gelohnt.
Obwohl wir von mindestens drei Leuten die gleiche Wegbeschreibung zum Strand bekommen haben, war der Strand unauffindbar. Eintritt für Hilton Head zu zahlen, hat sich zeitlich auch nicht mehr richtig gelohnt, also haben wir einen Abstecher zum Outlet Center gemacht und sind billig shoppen gegangen. (Den richtigen Abzweiger zum Strand haben wir dabei auch gesehen.)
Müde aber zufrieden sind wir anschließend zurückgefahren. Nur Hilton Head müssen wir irgenwann anders noch mal ansteuern - wenn wir dann nicht in Beaufort steckenbleiben...

Tanken in den USA

Da wir am Samstag die erste Tour gemacht haben und Tanken in South Carolina angeblich billiger ist, haben wir zum ersten Mal getankt.
Also an der Zapfsäule anhalten und den Tankdeckel öffnen - wenn man es denn schafft... Man könnte sagen "Frauen und Autos", ich bevorzuge aber "Männer und Autos", da der Tankdeckel mit soviel Gewalt von unserem männlichen "Vorfahrer" zugedreht wurde, daß er sich verklemmt hat.
Als wir ihn dann schließlich offen hatten, mußten wir leider feststellen, daß die Tankstelle, die wir uns ausgesucht hatten, geschlossen war und wir die nächste ansteuern mußten.
Das Prinzip der Kreditkartenzahlung haben wir schnell kapiert, aber das Volumen der Tanks mußte natürlich diskutiert werden. Wer weiß, ob die Zapfhähne hier auch automatisch abschalten?

Schlußendlich haben wir es dann geschafft, und der Preis dürfte jeden deutschen Autofahrer neidisch machen: Für einen vollen Tank haben wir rund 25 Dollar gezahlt, die Tankstelle gehörte mit 2,94 Dollar pro Gallone (3,89 Liter) zu den teuren.

Sushi

Da am Donnerstag ein geplanter zweistündiger Stromausfall war und das natürlich kein Zustand zum Arbeiten ist, ist das halbe Labor (oder eher das ganze) Sushi essen gefahren.
Nach Crispy Calamari, Tuna and Avocado und California Roll waren wir uns einige: Fisch kann etwas Leckeres sein - aber nur wenn er aus der Pfanne oder noch besser vom Grill kommt.
Ich will mich nicht darauf versteifen, daß es das letzte Mal Sushi war, aber wenn noch mal, dann wohl eher, weil es das Letzte ist, was noch offen hat oder wie Jean für "Social Reasons".

Freitag, April 21, 2006

Noreen bei der Arbeit

Darf ich vorstellen, dass ist Jack, der 0.8 µm Filter der Wasserfilteranlage. Fred, der 0.2µm Filter ist etwas schüchtern, deswegen zeige ich euch stattdessen einen Profi in Aktion. Die Anlage, die ihr auf dem Bild außerdem noch sehen könnt, ist hauptsächlich self-made und ein echt heißes Teil. Ja und wieso das ganze?

Mitte dieser Woche stand bei mir „Collecting Water“ auf dem Programm. Nach dem Aufbau dieser Konstruktion, gingen wir zum Dock, um Wasser aus dem Savannah River zu holen. Im Labor wieder ankommen, ging es ans Filtern. Der Zweck dieser Sache ist die Filterung und Sammlung der Bakterien aus dem Flusswasser. Von diesen wiederum extrahiere ich dann die DNA oder RNA, um festzustellen, wie viele und welche Bakterien Urea abbauen.

Ja echt spannende Sache!

by Noreen

Mittwoch, April 19, 2006

My Switzerland

Wenn ihr mal ein paar "hübsche" Almbuben sehen und gut lachen wollt:

Diese Werbung darf man keinem vorenthalten:

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,411868,00.html

Video anschauen und lachen....

Dienstag, April 18, 2006

ADZ 0006

Eine hohe Kreditkartenzahlung für die Versicherung, ein letztes Mal zu einer Behörde kutschiert werden, zwanzig Minuten warten, vier Zettel und etwas Geld rüberreichen und dann hatten wir es: Unser Nummernschild!
Die Hürde des Anschraubens war auch nicht allzu schwer, da die Leute aus der Werkstatt ziemlich flott ein Loch ergänzt haben und dann ging es zum ersten Mal mit unserem Auto alleine auf Shopping-Tour! Der Verkehr ist natürlich gewöhnungsbedürftig, genau wie unser schwerfälliges Bremspedal und das dafür um so bissigere Gaspedal, aber es ist ein tolles Gefühl, unabhängig zu sein.

Savannah und Umgebung: Wir kommen!

Sonntag, April 16, 2006

Ostern

Fast unbemerkt hat sich Ostern angeschlichen. Aus religiösen Gründen gilt Ostern hier allerdings nicht als Feiertag, man könnte ja andere Religionen diskriminieren, wenn man christliche Feste zu Feiertagen erklären würde... (Der einzige christlich-motivierte Feiertag ist Weihnachten.) Mit anderen Worten: Karfreitag und Ostermontag sind völlig normale Arbeitstage, wer feiern will, braucht Urlaubstage. Das einzige Ostergefühl ist daher für uns von unserem sehr deutschen Osterstrauß ausgegangen.

Am späten Nachmittag des Karfreitag kam Christian, ein Freund von Noreen, aus Greenville, South Carolina zu Besuch und blieb bis Sonntagabend.
Es wurde ein sehr entspanntes Wochenende.
Freitagabend waren wir zum ersten Mal abends in der River Street, der "Party-Straße" von Savannah und haben bei Bier und Daiquiri im wahrsten Sinne des Wortes menschliche Fleischbeschau gemacht, was sich hier "lohnt"...
Der Samstag war nach einem gemütlichen, späten Frühstück für den Strand reserviert (ich muß wohl nicht mehr schwärmen, wie schön das war), wo wir uns dann auch noch das seehhr leckere "Grilled Fish Sandwich" in einem Strandrestaurant geleistet haben und nach der Flucht vor den Gnats den Abend mit Kartenspiel und Wein auf der Veranda haben ausklingen lassen.
Am Sonntag sind wir dann noch einmal in den Statepark gefahren. Dort haben wir eine Münchner Geologiestudentin getroffen, die ein Praktikum in Atlanta macht und froh war, mal deutsche Stimmen zu hören. Gemeinsam mit ihr sind wir dann zum Kaffeetrinken in die Innenstadt gefahren und haben ein nettes Café mit Terasse gefunden, so daß man von oben auf den City Market blicken konnte.
Christian und Lucia mußten dann bald wieder in ihre Städte zurückfahren, schließlich müssen wir morgen arbeiten und wir drei Mädchen haben probiert, ob wir den Grill nicht ohne Männer angezündet kriegen und haben uns ein leckeres Grillfest mit Shrimps, Tilapia (ein Fisch von der südamerikanischen Küste, der sich hier aber auch wohlfühlt) und Fleisch gemacht.

Dienstag, April 11, 2006

We got it!

"It" - das ist die Social Security Number. Der erneute Anruf heute war erfolgreich. Nachdem wir fast eine halbe Stunde in der Warteschlange hingen (wir hatten dummerweise die Mittagspause abgepasst), ging endlich mal jemand Kompetentes ans Telefon und erklaerte uns, dass wir hinfahren, eine Nummer ziehen und warten koennen, bis dass sie uns endlich aufrufen und uns die Nummer inoffiziell sagen koennen, als Ausdruck aus dem Computersystem.
Wir haben dann auch ziemlich schnell Tina ueberreden koennen, den Fahrdienst zu uebernehmen und anderthalb Stunden spaeter hatten zumindest Noreen und ich unsere Nummern. Verena muss wohl noch etwas warten, aber es ist auf dem Wege.

Bank, Auto, Wochenendausfluege - wir kommen bald!

Montag, April 10, 2006

Spätzleparty

Am Sonntag hatten wir ein paar Leute zu einer Art Geburtstagsfeier von Verena und mir eingeladen und obwohl wir mit deutschem Essen gedroht hatten, sind fast alle gekommen.
Den ganzen Tag haben wir kaum etwas anderes gemacht, als Apfelkuchen mit Hefeteig zu backen, Spätzleteig zu schlagen und Spätzle zu schaben, Erdbeer-Bowle herzustellen und einen bunten Salat mit Essig-Öl und einen Karotten-Apfel-Salat zuzubereiten. Geputzt und gewaschen werden mußte natürlich auch noch.
Aber es hat sich gelohnt. Die Gäste schienen sich wohlzufühlen (solange man essen und trinken hat, tun sie das hier aber immer) und sie haben brav probiert und gegessen. Ich glaube, wenn Eriko nach Hause zurückkehrt, werden alle Japaner von ihr angeregt, Karottensalat zu essen und Radler zu trinken....

Six weeks...?

Nachdem wir seit dem 1. Maerz auf unsere Social Security Number warten (die Aussage war bis zu sechs Wochen), haben wir heute mal beim Office angerufen. Das Ergebnis war wenig ermutigend...

Mein Antrag ist heute (!!!) schon in den Computer eingegeben worden, es kann sich nur noch um Monate handeln, ich soll aber morgen noch mal nachfragen, wenn meine Bearbeiterin da ist.

Zu Noreen haben sie zwei Wochen gesagt, woran ich ja noch nicht recht glaube.

Und Verenas Nummer liegt irgendwo bei Homeland Security Office in Atlanta, sie kann morgen da sein, sie kann dort aber auch locker noch weiter versacken und erst in einigen Wochen auftauchen.

Also noch mindestens ein bis zwei Wochen hier ohne Auto festsitzen und kein Bankkonto haben um die Checks einzuzahlen... :-(((

So eine besch..... Behörde!!!!

Samstag, April 08, 2006

Operation: Thunderstorm

Wir waren schon vorgewarnt worden, daß heute kein gutes Strandwetter ist, abgesehen davon, daß wir auch nicht an den Strand wollten. Die Luft war den ganzen Tag schwül, die Gnats flogen tief und als wir gerade den Pool abspritzten, überraschte uns ein kräftiger aber sehr kurzer Schauer. Es war klar, daß es dabei nicht bleiben würde, aber das schlechte Wetter kam erst gegen Abend, dann aber richtig. Ein wahrer Wolkenbruch, mit Regen, durch den man keine 100 Meter weit sehen konnte. Die Autos standen bis zum Unterrand der Felge in der Pfütze und der Wind peitschte das Wasser bis auf die Veranda, wo wir standen und den Naturgewalten zusahen.

Irgendwann hat dann immerhin der Wind nachgelassen und wir konnten einkaufen fahren. Statt wie bisher zum "Kroger" ging es zum WalMart, der mindestens einen Nachteil hatte: Man mußte vom Parkplatz weiter durch den Regen laufen. Ansonsten aber geben sich beide Geschäfte nicht viel, zumindest bei Lebensmitteln und wir haben wieder einen unserer Monster-Einkäufe gemacht, der erst dann beendet wird, wenn der Wagen überquillt - und das trotz Einlaufsliste!

Die erste Schlange

Als wir vom Pool zurückgingen, entdeckte Noreen plötzlich etwas längliches, grünliches zwischen den trockenen Blättern neben dem Weg. Daß es eine Schlange war, haben wir ziemlich schnell rausgefunden, ebenso daß sie schon tot war. Worüber wir uns allerdings bis jetzt nicht einigen konnten ist, ob sie wohl giftig ist.
Naja, solange sie tot ist, wird sie uns wohl nichts tun, aber jetzt wissen wir wenigstens, daß es wirklich Schlangen auf dem Gelände gibt (was auch nicht wirklich erstaunt).

Putztag

Auf dem Gelände existiert ein Swimming Pool von 1940, angeblich etwas undicht, den aber füllen und benutzen darf, wer ihn sich saubermacht. Also haben wir in Absprache mit dem Tidenkalender (der Abfluß ist bei hohem Wasser von Wasser überspült) heute mittags angefangen, einen Putztag einzulegen.
Wasser ablassen, Blätter fischen, restliche Blätter zusammefegen und rausschaufeln, Boden mit Bleiche bearbeiten und mit Wasser abspritzen. Zwar viel Arbeit und bei schwüler Luft und Sonne sehr schweißtreibend, aber eigentlich kein Problem.
Wenn da nicht die Stechinsekten wären... Anfangs ging es, aber irgendwann waren die Schlagintervalle nach Gnats (eine Art beißende Mini-Mücke) und Bremsen kürzer als die Zeit, die man benötigt, um den Besen wegzulegen und wieder aufzuheben, so daß wir geflüchtet sind.
Irgendwann müssen wir vielleicht noch etwas Bleich darin verteilen und noch ein bißchen weiterschrubben, dann können wir endlich ins kühle Nass springen!

Donnerstag, April 06, 2006

Geburtstag auf hoher See

Nachdem ich seit Montag jeden Tag früh aufgestanden bin, um zu gucken, ob der Wind schwach genug ist, um auf See zu fahren, war es am Mittwoch endlich soweit und ich konnte meinen Geburtstag unbemerkt auf See verbringen.
Es war herrlich! Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nur in der Sonne zu sitzen, zu schnacken, zu dösen, zu beobachten und die schwierigste Arbeit war, alle halbe Stunde mal ein paar Daten vom Computer abzuschreiben. Nachdem wir sieben Stunden mit knapp 10 Knoten in südöstlicher Richtung gefahren sind, haben wir endlich den Golfstrom erreicht. Ich hatte zwar fast erwartet, daß er sich durch eine andere Wasserfarbe oder ein großes Schild "Golfstrom" verrät und war fast enttäuscht, daß der einzige Hinweis der Salzgehalt des Wassers (35,5%) ist und vielleicht noch die Wassertemperatur (19°C). Im Golfstrom war es dann für Chris und Paolo leicht, ihre Copopods und einige andere Tierchen zu fangen, die ungefähr Planktongröße haben.
Ich habe mich lieber mit den größeren Tieren beschäftigt, mit den Pelikanen, die auf den letzten Landzungen saßen und vor allem mit den Delfinen, die irgendwann auftauchten und während sie das Boot begleiteten, in der Bugwelle und neben dem Schiff spielten. Es war richtig toll die doch recht großen und lustig gefleckten Delfine zu beobachten.
Seekrank wurde keiner, auch Verena hat es überlebt. Dafür machte uns etwas anderes sehr zu schaffen: die Sonne. Alleine die Schmerzen vom Sonnenbrand werden mich noch lange an diesen Tag erinnern. Als wir müde den Sonnenuntergang beobachteten und die nächtliche Rückfahrt dösig über uns ergehen ließen, während die roten Stellen am Körper heizten, war uns beiden klar:
Das hat sich gelohnt, selbst Verena hat sich mit dem Boot wieder ausgesöhnt...

Scotch Tape

Ich fürchte, ich habe Noreen mit dem Artikel über Liebe was eingebrockt... Daher mußte ich doch schnell noch "jemanden" vorstellen.

Dies ist Scotch Tape:


Ein sehr guter Begleiter im Labor, von allen geliebt und viel verwendet. Einziger Unterschied zu deutschem Tesa-Film: Man kann darauf schreiben.
Ich hoffe, damit bin ich meiner "journalistische Pflicht der Richtigstellung" nachgekommen und Noreen ist in Zukunft erst mal frei von Fragen. Aber wenn es dazu kommen sollte, werde ich natürlich berichten... (Auch wenn es unwahrscheinlich ist bei der Auswahl hier.)

Montag, April 03, 2006

Party!!!! Oder vielleicht doch nicht?

Am Samstag war die großangekündigte "Retirement Party" von Dick Lee, der zumindest offiziell in Rente geht.
Nachdem wir bei den letzten Einladungen leider immer mit leeren Händen dastanden, weil wir zu kurzfristig eingeladen wurden und wir uns erst einmal daran gewöhnen mußte, daß so etwas hierzulande nicht ausdrücklich gesagt wird, haben wir einen guten deutschen Salat mit Esig und Öl zubereitet und mitgenommen. Fast sah es so aus, als ob wir auch dieses Mal daneben liegen würden, aber wenigstens ein paar Leute haben auch etwas migebracht. Leider mußten wir dann feststellen, daß man die Amis wirklich nicht von einem anständigen Dressing überzeugen kann, was nicht mit Joghurt gemacht wurde, sondern mit Öl ist doch viieeel zu fettig! (Aber dann Zucker an und in alles machen!)
Nach kurzem Plausch draußen sind wir ziemlich schnell vor den Mücken ins Innere des Partyhauses geflüchtet und haben uns in die lange Schlange zum Essen angestellt, daß gut und reichlich war. Das Institut hat sich die Party einiges kosten lassen.
Dann wurden natürlich Reden geschwungen, angefangen von Anekdoten über Schlangen im Labor bis hin zu der Erzählung von Marc Mascolo von seinen ersten Tagen auf Skidaway:
"Wer ist denn das?" - Das ist Prof. X, der ist retired, aber er arbeitet noch hier."
"Und wer ist das?" - "Das ist Prof. Y, der ist retired, aber er arbeitet noch hier."
"Und der da?" - "Das ist Prof. Z, der ist retired, aber er arbeitet noch hier."
Und genauso wird Dick es auch halten.

Der Satz, der wohl am häufigsten fiel, war die Aussage, die Angestellte über Skidaway treffen und die besondere, familiäre Athmosphäre:
"There's the right way, the wrong way and the Skida-way."

Nach den Reden passierte dann auf einmal etwas sehr Befremdliches. Statt wie man es gewohnt ist, nach den Reden zum gemütlichen Teil des Abends überzugehen, sprangen auf einmal alle auf und gingen nach Haus. Und halb neun, zweieinhalb Stunden nach dem Beginn war der Spuk ganz plötzlich schon zuende!

Wir haben uns dann einfach noch auf unsere Veranda gesetzt, ein Gläschen Wein, die Anwesenheit einer netten Kakerlake und die Abwesenheit der Mücken genossen und den Abend so ausklingen lassen, wei wir es von der Party erwartet hätten.

Liebe

Mit der Sonne und dem guten Wetter kommt meist auch die Liebe. So hat auch Noreen sich verliebt. Aus diesem Anlass sahen wir uns angespornt, ein Liebesgedicht zu schreiben:

Ode an das Scotch-Tape

Du bist so wunderbar fluffig,
so streichelzart.
Dein Abrollgeräusch läßt mich an warmes Südseewasser denken.
Dein Name umschmeichelt meinen Gaumen sanfter,
als jeder Whisky es vermag.
Du bist so unbeschreiblich gut beschreibbar.
Will man dich mit Freunden teilen,
gibst Du jedem Deine bessere Hälfte.
Ich liebe Dich,
oh mein Scotch Tape!

Okay, ich gebe zu, daß es etwas übetrieben war, aber irgendwie muß man sich den Abend doch vetreiben, oder?


PS.: Wer nicht weiß, wer oder was Scotch Tape ist, guckt bitte den entsprechenden Artikel an!!!

Samstag, April 01, 2006

Haustierchen

Zu jedem Haus gehören Haustierchen, also haben auch wir unsere.
Draußen schwirren Fluginsekten durch die Gegend, die größer sind als Hummeln aber die harte Schale einer Hornisse haben. Inzwischen haben wir aber festgestellt, daß die sich überhaupt nicht für uns interessieren, sondern bloß zufällig in unserer Hauswand wohnen. Alles, was sie uns tun, ist um uns herumfliegen, uns zu erschrecken, sich in der Luft paaren und ab und zu mit lautem "Klonk!" gegen die Scheibe zu fliegen. Wenn sie überhaupt Stacheln besitzen, dann richten sie sie jedenfalls nicht gegen uns.

Ein anderes Haustierchen hätte wir lieber nicht: Kakalaken. Auch wenn wir sie mittlerweile fast mit der gleichen stoischen Gelassenheit sehen, wie die Amerikaner. "Das ist halt im Süden so." "Wie viele habt ihr denn?" "Große sind nicht schlimm, die kommen von draußen, aber die kleinen wohnen drinnen, auf die müßt ihr achten." Ich habe gerade herausgefunden, daß das, was wir für kleine andere Käfer gehalten haben leider auch starke Ähnlichkeit mit Kakalaken haben. Vielleicht sollten wir doch mal darum bitten, daß der Kammerjäger nicht bloß einmal, sondern zweimal pro Monat kommt.
Aber wie gesagt, wir finden uns allmählich damit ab, man schreckt nur noch auf, wenn sie sehr unerwartet auftauchen (eine hat sich zum Beispiel im Karton meines Pakets versteckt), anosnsten tritt man einfach drauf oder holt den Besen und fegt sie raus. Keine lustigen Szenen mehr, in denen Noreen mit hoch erhobenen Besen völlig panisch in der Ecke steht, weil eine Kakalake quer durch das Zimmer läuft. Schade um die Szenerie, aber sicher der bessere Weg, mit Ungeziefer umzugehen.