Freitag, März 31, 2006

Arbeitsforschritte

Nachdem mir von Laien-Seite mitgeteilt wurde, daß zu wenig über meine Arbeit im Blog steht - bitte sehr. Wer es nicht lesen will, kann es einfach überspringen. Und bitte keine Vorwürfe, wenn es zu fachspezifisch ist.

Inzwischen bin ich ziemlich selbstständig darin, wie ich Experimente aufbaue und wann ich sie mache, sofern ich mich innerhalb des gesteckten Rahmens vom Projekt einfüge. Und der ist weit.
Letztendlich soll ich verschiedene Substanzen trennen und identifizieren können, wozu ich im Moment gerade die erste Substanz, ein Krankheitserreger bei Krabben mit der Bezeichnung Hematodinium mit zig verschiedenen Gradienten überprüfe. Mal spiele ich an der Konzentration des Puffers, der die Substanz durch die Säule trägt und sie auch wieder von der Säule löst, mal mit der Geschwindigkeit der Flüssigkeit, mal mit der Konzentration meiner Probe, mal mit der Temperatur...
Und immer interessiert es mich, wie der Graph (das Bild ist nicht von mir) aussieht, wenn man die Fluoreszenz der Probe analysiert. Wann kommen die Peaks von der Säule? Wieviele sind es? Sind sie hoch? Sind sie breit? Wie viel Fläche ist unter dem Graphen? Gibt es Zusammenhänge? Gibt es Tendenzen?
Im Moment bin ich sehr zufrieden mit meinen Ergebnissen, die teilweise der Erwartung entsprechen, teilweise dem aber auch ganz entgegen laufen.
Wenn ich das irgendwann mit Hematodinium abgeschlossen habe (kann man das jemals?), werde ich mir meine Bluecrab nehmen und das gleiche Spielchen damit durchführen und versuchen, beides zu vermischen und zu detektieren und so weiter.

Wenn das halbe Jahr dann noch nicht rum ist (das wird es nicht), spiele ich mit einigen anderen Primern herum, die mir unterschiedlich lange Genstücke liefern werden, wenn die Reaktion damit optimiert habe. Und dann geht's wieder an die dHPLC mit den neuen Stücken.

Und im Idealfall werde ich die Peaks auch noch auffangen, vervielfachen, klonieren, sequenzieren und mit Gendatenbanken abgleichen, ob ich herausfinden kann, welchen Erreger ich da gerade vor mir habe, wenn ich natürliche Proben vor mir habe.

Mal sehen wie weit ich komme. Noch schiebe ich ziemlich lange Schichten (ca. 9-19Uhr) - freiwillig!

Aber im Moment macht es wie gesagt besonders durch die Selbstständigkeit sehr viel Spaß, zumal Ergebnisse und funktionierende Versuche die Stimmung auch immer sehr heben. Wenn das so bleibt und ich denke, das wird es, dann werde ich nicht nur viel lernen, sondern auch viel Freude an der Arbeit haben.

Falls irgendjemand es bis hier gelesen hat und noch nicht völlig verzweifelt ist, wüßte ich gerne, ob es zu langweilig ist, von der Arbeit zu hören oder ob ich das öfters tun und die anderen beiden auch dazu anregen sollte. Das Gästebuch steht offen. (Sonst übrignes auch...)

Donnerstag, März 30, 2006

31. Eastern Fish Health Workshop

Nach einer Woche Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen, sind Verena und ich mit der ganzen Laborgruppe am Montag nach Charleston, South Carolina, aufgebrochen um am 31. EFHW teilzunehmen. Nach fünf von acht Sessions haben wir wohl genug mitbekommen, um sagen zu können, daß manche Sachen sehr interessant sind, manche langweilig, manche Redner gut sind und manche schlecht (und daß Asiaten kein Englisch aussprechen können). Jede Session dauerte zwei Stunden mit je acht Rednern. Wie gesagt: Eine Menge Zeit, um Redner und Inhalte zu beurteilen.
Sehr angenehm, wenn auch für uns unwichtig war die Session über Gesundheit im öffentlichen Aquarium, sehr witzig war ein Filmchen, wie man die Agilität von Shrimps testet: Jemand hat allen Ernstes ein Laufband in ein Aquarium gebaut, auf dem das arme Tierchen drei Stunden rennen mußte.
Sehr viel Lachpotential muß auch ein Vortrag gehabt haben, den wir leider verpasst haben, in dem erklärt wurde, wie man einem zehn Zentimeter langen Goldfisch einen Krebstumor mit Laser operiert, mit welchen Narkosemitteln man den Fisch betäubt, welche Schmerzmittel man ihm dann gibt und so weiter.
Das Hotel war nicht schlecht, aber vom groß angekündigen Essen hätten wir definitiv mehr erwartet, als Mashed Potatoes, die nur nach Zwiebel und Knoblauch schmeckten. (Zur Erinnerung: Potatoe ist Kartoffel.)
Die Stadt selbst ist - soweit wir etwas von Downtown gesehen haben, schließlich waren wir zum Arbeiten dort - etwas anders als Savannah, aber auch schön und wir werden hoffentlich auch noch mal touristisch nach Charleston kommen.
Der vier größten Unterschiede in den Häusern sind:
- Häuser in Savannah haben die Veranda auf ebener Ebene, Häuser in Charleston haben sie in der ersten Etage.
- Häuser in Savannah sind meist relativ einheitlich im Baustil, Häuser in Charleston oft nicht.
- In Charleston wird auch mit Stein gebaut, in Savannah ist mehr aus Holz.
- Häuser in Charleston sind ziemlich oft windschief...
Eine Besonderheit in Charleston und Umgebung sind Körbe, die von irgendeiner altem alten Stamm gefertigt werden. Sie sehen zwar ganz hübsch aus, aber wer bitte gibt für ein Sweetgrass-Körbchen, in das maximal drei Äpfel passen, 200 Dollar aus????

Was wir aber in aller Gründlichkeit ausprobiert haben, ist die Restaurant-Küche in Charleston - natürlich auf Kosten des Instituts...
Unter anderem habe ich die erste Auster meines Lebens gegessen und es wird wohl auch die letzte gewesen sein... Mir wurde vorher die schwammige Erklärung gegeben "Tastes like the Ocean" und Marc hat mir erklärt, wie man das Zeug ißt. Das Resultat: Man nehme einen Löffel Meerrettich und tränke ihn mit Salzwasser. Damit rettet man der Auster das Leben und hat den gleichen Geschmack im Mund. Und davon, daß das Tier im Magen angeblich noch zwanzig Minuten lebt, habe ich auch nichts gemerkt.
Dafür war die Crispy Flounder um so leckerer. Kein Wunder, daß das Restaurant auch bei Stars beliebt ist. Ein kleiner Einblick in die bisherige Gästeliste: Anthony Hopkins, Barbra Streisand, Billy Joel, Hulk Hogan, Kevin Costner, AC/DC, Itzhak Perlman, Beach Boys, Neil Young (auf dem Platz saß ich), Neil Diamond, Sandra Bullock, Cyndi Lauper, Mel Gibson....
Ich hätte auch nicht erwartet, daß es in einer Stadt mit ca. 200 000 Einwohnern schwer ist, um zehn Uhr abends ein Cafe oder eine Kneipe zu finden, in der man einen Kaffee bekommt. Das Einzige, was wir fanden, war eine Restaurant-Bar mit betrunkenen alten Damen und Cognac für 16 (!) Dollar. Ich glaube, Paolo wird nicht so schnell wieder etwas bestellen, dessen Preis er nicht vorher kennt...
Außerdem haben wir feststellen dürfen, daß "Classic Rock und HipHop" in einer Bar mit Livemusik einen sehr starken Anklang an Country-Musik hat und daß einige Mitglieder der Laborgruppe sehr locker werden, wenn sie ein wenig trinken...

Der krönende Abschluß für Verena und mich (die anderen wollten nicht) war ein Besuch im South Carolina Aquarium, bei dem es auch hinter die Kulissen ging, uns die Nahrung gezeigt wurde (die Anaconda bekommt z.B. tiergefrorene Meerschweinchen) und vor allem die Krankenstation, wo mit in erster Linie Schildkröten alles gemacht wird, was man beim Menschen auch kennt, angefangen bei Schienen wenn sich die Tiere ein Bein gebrochen haben bis hin zur Computer-Tomographie und Mund-zu-Mund-Beatmung. Ziemlich sünde, aber witzig anzusehen war auch ein Igelfisch, der eine Flosse nicht benutzen konnte und sich daher immer nur in Spiralen auf und ab bewegte.

Und am Mittwochabend ging es dann auch schon wieder zurück nach Skidaway, mit einer gewaltigen Ladung Bücher und dem Entschluß, daß wir noch mal dorthin fahren müssen, allein schon um es Noreen zu zeigen, die sich leider die falsche Laborgruppe ausgesucht hatte, um mitfahren zu dürfen.

Sonntag, März 26, 2006

R/V Savannah

Letzten Donnerstag konnte ich (Verena) endlich ausprobieren worauf ich mich schon die ganze Zeit gefreut habe: das Boot. Sie sieht im Sonnenschein ganz nett aus, ist aber bei rauher See ein Biest. Am Anfang ging es mir auch noch ganz gut. Später dann hatte ich meine liebe Not mit dem Seegang und hab mir mein Frühstück nochmal durch den Kopf gehen lassen. Traurige daran war nur, das ich die Kochkünste des ersten Mats nicht würdigen konnte. Das einzige was den Tag lohnenswet machte waren ein paar Delfine die in der Gischt am Bug Kunststücke gezeigt haben und sich freundlicherweise dabei filmen ließen. Den Heimweg haben wir über den Savannah River gemacht. Das bedeutet wir sind von landeinwärts nach Hause gekommen. So konnte ich dann noch eine Flusskreuzfahrt bei Nacht genießen.

Dienstag, März 21, 2006

Wetter

Man soll es nicht glauben, aber auch hier kann es tatsaechlich mal regnen. Allerdings merkt man schon Stunden vorher, dass Regen bevorsteht, da die Luft zum Schneiden ist. Und kaum geht Noreen aus dem schuetzenden Haus, faengt es an, wie aus Eimern zu giessen. Es muss mit ihr zusammenhaengen, da sie die Einzige ist, die regelmaessig nass wird.
Regen hier ist nicht etwas wie normaler deutscher Dauerregen, sondern sintflutartig - und ebenso schnell wieder vorbei, wie er gekommen ist. Und im Gegensatz zu zuhause ist er ein wahrer Segen, weil er die Luft erfrischt - und die Menschen, die es immer wieder schaffen, im falschen Moment am falschen Ort zu sein....

Samstag, März 18, 2006

Strange Stuff

Viele Menschen in gruen, etwas durchgeknallt: Das muss der St.Patrick's Day sein! Der heilige Patrick ist der Nationalheilige der Iren, da er der erste Missionar war. Der 17. Februar ist gesetzlicher Feiertag in Irland und einigen anderen Gebieten mit hoher irischer Einwohnerzahl und es gibt in vielen Staedten grosse Paraden und Feste, ich habe es nie ausprobiert, aber ich vermute, dass ueberall auch in Deutschland die Irish Pubs an dem Tag ueberquillen.

Wir haben uns jedenfalls den Tag freigenommen und sind von Anna netterweise zu der Mall gefahren worden, von der Shuttlebusse abgingen. Anders als in Deutschland sind die oeffentlichen Nahverkehrsmittel allerdings nicht so gut ausgebaut, und daher gibt es auch nur recht wenig grosse Busse. Dafuer gibt es aber viele Touristen in Savannah, die in offenen Bussen durch die Gegend kutschiert werden wollen. In jeden von diesen Bussen passen nur etwa 35 Leute. Zur Parade, der nach New York zweitgroessten in den USA, werden eine halbe Million Menschen erwartet. Angenommen, dass auch nur die Haelfte davon mit dem Shuttle faehrt, fuehrt dazu, dass die paar Busse, die vorhanden sind, ziemlich oft fahren muessen.
Als wir in der Mall ankamen und endlich auch das Parkhaus gefunden hatten, von dem die Busse abfuhren, gab es eine Schlange quer durch das gesamete Parkhaus, ein Verkaeufer von St.Patrick's Day-Zubehoer machte wahrscheinlich das Geschaeft seines Lebens und wir mussten ueber eine Stunde anstehen, bis wir endlich im Bus sassen und vom Fahrtwind zerzaust wurden. Immerhin waren die Fahrer gut drauf, haben herumgescherzt und teilweise sogar noch ein bisschen was von ihrem ueblichen Programm abgespult, so weiss ich jetzt zum Beispiel, dass es eine Allee (Victory Drive) gibt, in der fuer jeden gefallenen Soldaten eine Palme gepflanzt wurde und dass manche Eichen schon mehrere hundert Jahre als sind und es sogar ein Bild von einem der alten, beruehmten Praesidenten (Washington) vor einem dieser alten Baeume gibt.
Als wir dann in der Innenstadt ausstiegen, haben wir auch schnell eine Kreuzung gefunden, von der wir einen guten Blick hatten und wo die Parade gerade erst vorbeizog. Besonders am Anfang war es schon sehr interessant. Viele Highschools, die mit Cheerleadern und BigBand vorbeizogen, viele lokale Politiker, die sich die Publicity natuerlich nicht entgehen lassen konnten und in offenen Autos durch die Gegend gefahren wurden, fleissig winkend, eine Clownschule, Dudelsackpfeifer, lokale irische Tanzgruppen, viele Sponsoren mit schrillen Fahrzeugen und natuerlich der Hoehepunkt, deutlich erkennbar am aufbrandenden Laermpegel: Army, Navy, Feuerwehrleute, Vietnam- und andere Veteranen und so weiter, der ganze Nationalstolz kam zum Vorschein. Die Soldaten hatten eigentlich alle einen Lippenstiftabdruck im Gesicht, zu vielen rannten Frauen und Kinder und kuessten sie und haengten ihnen gruene Ketten um den Hals. Es war schon beeindruckend.
Allerdings wiederholte es sich auch nach einiger Zeit, so dass wir nach etwa anderthalb Stunden in Richtung River Street, der Partymeile gegangen sind. Dort war dann die naechste Schlange. Der eigentliche Plan war, dass es einen linken Eingang gab, durch den die Leute mussten, die Alkohol konsumieren wollten, wozu man 21 sein muss und $5 Eintritt zahlen musste und auf der rechte Seite konnten alle "Nicht-Trinker" vorbei, natuerlich wurden bei allen Leuten die Taschen kontrolliert. Anfangs ging das auch noch ganz gut, die Menschen standen in einer Schlange mit einem Knick, sehr gesittet, eine Frau ging durch die Reihen und kontrollierte schon mal Ausweise und verteilte gruene Stempel, damit es spaeter schneller ginge.
Auf einmal, als die Parade dann zuende war, kam die ganze Horde, stellte sich irgendwo an, links, rechts, seitlich von beiden Schlangen, bis es irgendwann nur noch eine einzige Traube war. Und als dann noch jemand erklaerte, wie der Ablauf mit den beiden Schlangen war, hatten natuerlich diejenigen, die sich schon falsch angestellt hatten, keine Lust mehr, sich wieder ans Ende der Schlange zu begeben, wo es vermutlich ewig gedauert haette, und draengelten alle vorne rein.
Nach etwas ueber einer Stunde hatten wir dann endlich unser Baendchen und obendrein einen Sonnenbrand im Nacken, da wir die Temperaturen (um die 30 Grad) und die Sonne so nicht erwartet und uns nicht eingecremt hatten.
Unten angekommen, machten wir uns auf die Suche nach Toiletten (eine einzige, stinkende Hitze zum Eingehen), die gleich in ganzen "Doerfern" angesiedelt wurden, Essbarem (Spare Ribs vom Schwein, merkwuerdige Angelegenheit, da es eher wie Kassler schmeckt) und vor allem nach gruenem Bier. Klingt komisch, gibt es aber wirklich, auch wenn wir es nur in den Haenden anderer Leute sahen. Letztendlich ist es einfach normales Bier, in das Lebensmittelfarbe gekippt wird.
Irgendwann wollten wir dann weitergehen, die River Street entlang, mussten dann aber einer Horde Dudelsackpfeifern ausweichen, die ausgerechnet an der Stelle dann stehenblieben und um die sich sofort eine Menschentraube bildete. Ich gebe zu, dass Dudelsack eigentlich nicht sooo mein Fall ist, aber irgendwie war das dort etwas anderes. Ich habe noch nie erlebt, dass Dudelsackmusik die Leute so mitreissen kann, dass sie sich sogar in den Kreis der Musiker stellen und tanzen. Nach jedem Lied wurde eine Zugabe verlangt, die auch bereitwillig gegeben wurde, bis sie dann trotzdem irgendwann weiterzogen.
Leider mussten wir uns dann auch schon auf den Rueckweg machen, da der letzte Shuttle schon um 5 Uhr abfuhr. Ich glaube, wir haben in den letzten drei Wochen noch nie so geflucht, dass wir noch kein eigenes Auto zur Verfuegung haben. Abends ist Party und wir sitzen nach einer anschliessenden Shopping-Tour zuhause... :-(

Mittwoch, März 15, 2006

Steine

Bei manchen Dingen muss man hier sehr aufpassen. So ist zum Beispiel nicht alles, was wie ein Stein aussieht, auch wirklich ein Stein. Will man ihn benutzen, um ueber einen Fluss oder Graben zu gelangen, sollte man vorher sichergehen, dass der "Stein" keine Beine oder einen Kopf besitzt, da manche Schildkroeten Steinen seeehr aehnlich sehen. Wenn man es dann doch tut, wuesste ich theoretisch gerne, ob es der Schildkroete mehr weh tut, oder dem Menschen, der dann vermutlich doch in den Graben faellt, weil der "Stein" nachgibt.

Sonne, Strand und gutes Essen - was will man mehr?

Wie die Wetternachrichten vorausgesagt hatten, gab es am Sonntag 80 Grad Fahrenheit, fast 30 Grad Celsius. Bei so schönem Wetter gibt es nur eine Option, nämlich die, zum Strand zu fahren und Gott sei Dank fanden Chris und seine Familie das auch, so dass wir problemlos einen Fahrer fanden. Der Abfahrtstermin verschob sich immer weiter nach hinten, bis wir schließlich um 12:30 endlich losfuhren (Zitat Chris: "Nein, 9:30 ist viiieel zu spaet"). Am Strand angekommen, konnte wir nicht etwas gleich ins Wasser, nein, wir mußten noch um die Ecke herumlaufen, weil dort ja viiieeeel schöner ist. Naja, immerhin war es dort etwas leerer. Dann endlich Klamotten aus und ab ins Wasser! Die meisten kniffen, Noreen kam immerhin bis zur Hüfte rein, Jens hielt es für einen Skandinavier auch erstaunlich kurz nur aus, aber Verena und ich fanden es extrem angenehm. Besser etwas kälter, als lauwarm, wie es angeblich im Sommer werden soll mit 29°C Wassertemperatur. Das ist doch keine Abkühlung mehr!!!!
Nach etwa zwei Stunden mußten wir dann leider los, weil Dick um 15 Uhr zum Dinner eingeladen hat. Da wir natürlich nicht pünktlich losfuhren und vorher noch mal zu Marc mußten, waren wir gute anderthalb Stunden zu spät, dafür aber mit gutem Appetit gesegnet. Es gab ein leckeres, selbstgekochtes Buffet mit gefülltem Hühnchen, Rinderbraten, Frühlingsrollen und einer Menge anderer leckerer Sachen. Obwohl wir ursprünglich nicht wirklich begeistert waren von der Idee, bei einem Prof, mit dem wir relativ wenig zu tun haben, den Nachmittag/Abend zu verbringen, wurde es doch noch recht nett und lecker, nur die Müdigkeit hat uns ein wenig einen Strich durch die Rechnung gemacht und als wir um 20 Uhr zuhause waren, wollten wir schon fast ins Bett.

Dienstag, März 14, 2006

Seltsame Gefaehrte und mehr

Am Samstag waren wir zunaechst auf dem grossen Flohmarkt, der einmal im Jahr im Village veranstaltet wird und wurden auch fuendig:
-Salatschuessel
-Toaster
-Picknickdecke
-Salatbesteck
-Weinglaeser
-Kerzenstaender (wir sind nun einmal Frauen)
-Puzzle
und wahrscheinlich noch mehr, was mir gerade nicht einfaellt.
An allen Ecken und Enden standen Maenner, die einen Haufen bewachten, zu dem die Frauen immer mehr anschleppten.
Um 9 Uhr fing der Flohmarkt an, um 9:15 waren wir dort und um 10 Uhr war er schon fast leergeraeumt. Es scheint eben ein beliebter Flohmarkt zu sein, der offenbar fuer einen wohltaetigen Zweck war.


Anschliessend sind wir in die Stadt mitgenommen worden, wo komische Gefaehrte fuer eine Stadtrundfahrt reserviert worden waren. Warum man sich auf so ein Ding stellen muss, um die Stadt zu sehen, war uns nicht ganz klar und spaetestens als wir den Preis hoerten, haben wir sehr freiwillig verzichtet. (Der Mann mit dem schwarzen Hemd ist Marc, der mit dem bunten Jens und der mit dem weissen Hemd rechts Chris.)
Ausserdem war noch Paolo mit auf Tour.
Die Maenner fanden es wohl sehr lustig, wir fanden sie einfach nur albern...
Wir waren in der Zwischenzeit am Flussufer, haben Schiffe beobachtet, uns die olympische Flamme angesehen (waehrend der Olympiade in Atlanta 1996 wurden die Segelwettbewerbe in Savannah ausgetragen, das damit natuerlich auch eine Fackel bekommen musste) und das "waving girl", ein Maedchen, das der Geschichte nach auf ihren zur See gefahrenen Liebhaber wartete, der aber aus Untreue nie zu ihr zurueck kam, so dass sie heute noch immer dort steht, winkt und wartet.

Das Beste aber war der Vorschlag, zum Essen nach Tybee Island, der Strand-Insel von Savannah zu fahren. Nachdem alle ihren Hunger an gebratenem Fisch, Shrimps, Crab Cake und Spare Ribs gesaettigt hatten, sind wir pflichtgemaess noch an den Strand runtergegangen. Trotz der Abendstunde konnten wir natuerlich nicht alle widerstehen, die Fuesse mal ins Wasser zu stecken und es war erstaunlich warm, so geschaetzte 17 Grad Celsius in Ufernaehe. Das die Hosen dabei auch nass wurden, machte uns nicht so viel aus, da der Wind ein guter Trockner war.
Als wir dann doch alle etwas durchgefroren waren, fuhren wir nich etwa nach Hause, sondern machten noch einen "kurzen" Abstecher zu Marc, um dort Kaffee zu trinken. Eis zu essen und anschliessend noch einen Film ("Mostly Martha") zu gucken, so das wir alle rechtschaffen muede waren, als wir schliesslich wieder zurueck in Skidaway waren. (Die Leute am Esstisch sind uebrigens von links gesehen: ich, Verena, Noreen, Cathy, Jeff (?), Sue, Marc (versteckt), Jens und Chris)

Donnerstag, März 09, 2006

Skidaway Island State Park

Eigentlich wollten wir die "plantation" "Melon Bluff" sehen, bei der auch ein historisches afroamerikanisches Dorf sein sollte und sind deshalb etwa eine Stunde bis Midway gefahren. Was wir fanden, war keine Plantage, einen einzigen, sicherlich historischen, afroamerikanischen Hühnerstall und ein Naturzentrum, das nur samstags offen hat (dummerweise waren wir an einem Dienstag dort).



Die Enttäuschung wollten wir damit wieder gutmachen, daß wir in die Stadt Midway reingefahren sind. Es gibt dort eine hübsche Kirche und einen hübschen Friedhof, der aber leider von einer hohen Mauer umgeben und abgeschlossen war - warum auch immer.


Die nächste Überlegung war, nach Savannah zurückzufahren und eine Delphin-Tour mit einem Boot zu machen, aber dafür waren wir leider schon zu spät dran.

Schließlich haben wir beschlossen, nach Skidaway zurückzufahren und auf dem Weg im Skidaway Island State Park anzuhalten. Nachdem wir das Parksystem kapiert hatten (Umschlag aus Box ziehen, eine Seite abziehen, den entsprechenden Tag rausdrücken und ins Auto hängen, Geld in den Umschlag füllen und in den Kasten zurückwerfen), stellte sich heraus, daß es eine gute Idee war.
Der Park ist letztendlich nicht viel anders aufgebaut als die Grünfläche am Institut, ein Mix aus Palmen, Sweet Gum (war wohl früher ein Kaugummiersatz), Kiefern und anderen Bäumen, allerdings ohne Rasen dazwischen und vor allem nicht aufgeräumt. Ein Vogelparadies obendrein, besonders für Spechte, die den Bäumen ordentlich zugesetzt haben. Wir haben sogar einen entdeckt und beobachtet.
Ich denke, ich lasse die Bilder einfach mal für sich sprechen (alle Bilder sind aus dem Park).

Mein eigenes Projekt

Mittlerweile habe ich mehr oder weniger herausgefunden, was mein eigenes Projekt werden wird. Optimierung der neuen Methode namens dHPLC (denaturating High Performance Liquid Chromatography). Dazu muss ich mir erst mal Proben suchen, die Gene mit unterschiedlichen Primern vervielfachen, um DNA-Stuecke mit verschiedenen Sequenzen zu bekommen. Dann werden die Stuecke ueber das Geraet laufen gelassen, ich fange die getrennten Fragmente auf, kloniere sie, sequenziere sie und sehe dann hoffentlich Unterschiede fuer die verschiedenen Primer. Letztendlich soll man dann einfach eine Probe ueber die optimierte (Konzentrationen, Temperaturen...) dHPLC laufen lassen koennen und gleich sagen koennen, ob das Tier gesund oder krank ist. Mal schauen, ob DAS klappt...

Mittwoch, März 08, 2006

Downtown Savannah


Dank Jochen und Linda, die zu Besuch in Savannah waren und bereitwillig (?) Taxi gespielt haben, haben wir es endlich mal geschafft, unsere paradiesische Einöde am Sonntag zu verlassen und Savannah zu erkunden.

Zunächst fallen die ganzen alten, schönen Häuser auf, man weiß gar nicht, auf welches man Blick und Kamera zuerst richten soll.
Etliche kann man gegen ein kleines Entgelt besichtigen, das Haus der Girl's Scout Gründerin haben wir uns bisher gespart, dafür waren wir in einem Haus mit schönem Garten, das das "Ships of the Sea museum" beherbergte. Leider war das Originalmobiliar entfernt worden, dafür gab es etliche, sehr schöne, detailgetreue und mit viel Liebe gestaltete Modelle von alten und neuen Schiffen.

Anschließend waren wir noch in einem der schönsten Häuser von Savannah, das in weiten Teilen erhalten oder zumindest rekonstruiert werden konnte. Das Haus wurde von einem reichen Handelsmann in Auftrag gegeben, aber nur kurzzeitig bewohnt, da er durch den großen Börsencrash alles Geld verlor und gezwungen war, das Haus inklusive derEinrichtung zu verkaufen.
Das Haus ist von außen völlig symmetrisch aufgebaut, besitzt über dem Treppenhaus eine Brücke, die das Vorder- mit dem Hinterhaus verbindet und hat eine erstaunliche Diskrepanz in der Erscheinung des Kellers im Gegensatz zum Obergeschoß. Obwohl es eigentlich verboten war, Photos zu schießen, kann man ja mal den unwissenden und des Englischen unkündigen Deutschen mimen, der es nicht versteht und trotzdem Photos macht...






Das zweite, was auffällt, sind die vielen kleinen grünen Oasen. Savannah ist so angelegt, daß entlang der beiden größeren Straßen insgesamt 21 kleine Plätze liegen. Alle mit schattenspendenden Bäumen bewachsen, dazu meist eine kleine Statue vom jeweiligen Namensgeber (fast alles Kriegsherren), kleine Erklärungstafeln, eine Bank und vor allem viel Ruhe trotz der drumherumführenden Straße.


Irgendwann hinter den Plätzen gelangt man dann zur Uferpromenade, auf der am Wochenende abends wahrscheinlich das Nachtleben tobt. Entlang der Promenade gibt es eigentlich nur drei Arten von Geschäften: Touri-Shops, Candy-Stores und Irish Pubs. Skurile Ausnahme ist ein ganzjähriger Weihnachtsladen voll mit bunten Plastik-Weihnachtsbäumen, Plastik-Weihnachtspalmen und Krokodil- und Flamingofiguren als Baumschmuck. Wahrscheinlich ergeht es jedem, der im Sommer einen Fuß in "Käthe Wohlfahrt" in Heidelberg reinsetzt nicht anders als uns, aber es war schon ein komisches Gefühl, aus der Sonne in diese kitschige, bunte und überladene Weihnachtswelt einzutauchen.

Der erste Videoabend



Videoabend klingt eigentlich immer vielversprechend, aber nur, wenn man die Filme selbst bestimmen kann. In unserem Fall war es vorbestimmt: Wir mußten nach den ganzen Online- Kursen und -formularen (die natürlich gewissenhaft durchgearbeitet wurden...) noch einen ganzen Stapel mit Sicherheitsvideos ansehen. Spannende Themen wie: "Glasware Washing Hazards", indem erklärt wurde, wie man Glas in die Spülmaschine legt (Verenas Favorit) oder "Star Widness", in dem erklärt wurde, daß das Wichtigste bei einem Unfall erst mal ist, festzuhalten, ob draußen die Sonne scheint (mein Favorit). Insgesamt hatten wir 2:40 Stunden Filmmaterial, eine halbe Flasche Rotwein, eine halbe Chipstüte und eine Tüte Naschkram. Nicht wirklich genug, um einen solchen Filmabend zu überleben, aber wenn dann noch eine Portion Albernheit hinzukommt, schafft man das schon.

Samstag, März 04, 2006

Schneechaos? Nicht bei uns!


Ich muß einfach mal ein bißchen gemein sein.
Während daheim die Landschaft im Schnee versinkt, sitzen wir hier bei über 20°C in der Sonne und werden braun, schwitzen auf dem Rückweg vom Einkaufen und denken über kurze Klamotten nach, auch wenn es auf dem Bild nur halbwegs den Anschein erweckt, aber man kann durchaus schon in halblangen Sachen und T-Shirt raus.